Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) hat teils enorme Preisunterschiede bei Kaffee aufgedeckt. Demnach kosten Kapseln umgerechnet bis zu 92 Euro pro Kilo. Und das ohne Bio-Siegel. Für viele wird Kaffee damit zum Luxusgut. Experten sind alarmiert.
So hätten sich bei 102 untersuchten Produkten aus Supermärkten und Discountern nicht nachvollziehbare Differenzen gezeigt, wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilte.
Besonders teuer sei Kaffee in Kapsel-Form – umgerechnet bis zu 92,26 Euro pro Kilogramm, und das ohne Bio- oder Fairtrade-Siegel, wie auch rnd berichtet.
Genauer unter die Lupe genommen wurden 50 Varianten von Kaffee Crema und 52 von Espresso in Pulver-, Pad- und Kapsel-Form. Dabei zeigte sich, dass große Packungen im Verhältnis meist günstiger sind als kleine. Auch sind Eigenmarken oftmals deutlich günstiger als Markenprodukte.
Kaffee wird immer mehr zum Luxusgut
„Vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen können sich Kaffee teils nicht mehr leisten und werden damit von sozialer Teilhabe ausgegrenzt“, erklärte Projektleiterin Silvia Monetti.
Überraschend für die Verbraucherschützer war der Umstand, dass Bio- oder Fairtrade-Produkte in Einzelfällen günstiger waren als herkömmliche Sorten. Allerdings erschwerten zahlreiche unterschiedliche Siegel eine klare Orientierung. Es solle eine gesetzliche Definition für Begriffe wie „fair“ oder „sozial“ geben, forderte Monetti.
In Anbetracht der Preisschwankungen wünschen sich die Verbraucherschützer eine Preisbeobachtungsstelle. Diese könne auffällige Preisentwicklungen dokumentieren und staatliche Reaktionen ermöglichen. Davon würden vor allem einkommensschwache Verbraucher profitieren, so die Projektleiterin.
Die Untersuchung erfolgte im Rahmen des bundesweiten Projekts„ Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget.“ Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat förderte die Untersuchung.


