Kriminalität

Großrazzia gegen Kindesmissbrauch in Berlin: Ermittlungen gegen 21 Männer

Die Zahl der Fälle von Kinderpornografie in Deutschland ist auf einem Höchststand. Mit einer koordinierten Aktion in fünf Bundesländern geht die Polizei dagegen vor.

Die Berliner Polizei führte Durchsuchungen wegen Kindesmissbrauchs durchgeführt.
Die Berliner Polizei führte Durchsuchungen wegen Kindesmissbrauchs durchgeführt.David Inderlied/dpa

Die Berliner Polizei hat gemeinsam mit dem Landeskriminalamt in dieser Woche 23 Wohnungen wegen des Verdachts des Besitzes, des Sich-Verschaffens und Verbreitens von Darstellungen sexuellen Missbrauchs (sogenannte „Kinder- und Jugendpornografie“) durchsucht.

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, geschahen die Durchsuchungen im Rahmen einer Aktionswoche gegen sexualisierte Gewalt an Kindern. Neben Berlin fanden auch Ermittlungen und Durchsuchungen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Insgesamt wurden dabei 325 Wohnungen durchsucht und Ermittlungen gegen 317 Beschuldigte geführt.

Ermittlungen in Berlin gegen 21 Männer

In Berlin stammten die beantragten Durchsuchungsbeschlüsse aus jeweils gesonderten Ermittlungsverfahren, die sich insgesamt gegen 21 Männer im Alter von 15 bis 74 Jahren richten. Die Durchsuchungen führten zum Auffinden von zahlreichen Beweismitteln, insbesondere diversen technischen Geräten sowie Datenträgern.

Darunter waren 47 Mobiltelefone, 48 Computer und Laptops sowie 62 sonstige Gegenstände, darunter auch Festplatten. Die Auswertung der Beweismittel wie auch die weiteren Ermittlungen dauern an.

In Brandenburg gab es insgesamt 31 Durchsuchungen, beschuldigt werden Männer im Alter von 19 bis 82 Jahren. In den meisten Fällen ging es hier ebenfalls um Missbrauchsdarstellungen von Kindern. Gegen vier Beschuldigte ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern selbst.

Die Anzahl der Fälle von Verbreitung, Erwerb, Herstellung und Besitz von Aufnahmen, die den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen dokumentieren, ist im Jahr 2024 bundesweit auf einen Höchststand gestiegen. Die Fallzahlen haben sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdreifacht.