Halle-Eine Polizistin aus Sachsen-Anhalt ist vom Dienst suspendiert worden, weil sie die Nähe des inhaftierten Synagogen-Attentäters von Halle, Stephan B., gesucht hat. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Demnach sind die Sicherheitsbehörden alarmiert: Die Polizistin soll per Brief romantische Gefühle gegenüber dem rechtsextremen Attentäter ausgedrückt haben. Zudem soll die Anfang-Zwanzigjährige eine Neigung zu rechtsextremen Verschwörungstheorien offenbart haben. Gegen die Polizistin aus dem Bereich der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau läuft eine interne Ermittlung: Sie soll klären, inwiefern die Frau gegen Beamtenrecht verstoßen hat.
Die Polizistin soll selbst den Briefkontakt zu dem 29-jährigen Rechtsextremisten gesucht haben. In einem Brief an den Attentäter soll sie nahegelegt haben, dass sie an ein jüdisches Machtmonopol glaube. Die interne Prüfung soll nun klären, ob und inwiefern die Polizistin rechtsextreme Ansichten teilt.
Dass der Fall ans Licht kam, soll auf interne Hinweise von Kollegen zurückgehen. Wie der WDR und der NDR berichten, soll die Beamtin im Frühsommer sich gegenüber Kollegen in seltsamer Weise über Stephan B. geäußert haben. Sie soll Sympathien für den Täter zum Ausdruck gebracht und dessen Tat relativiert haben.
Polizistin soll falschen Namen bei Briefkontakt angegeben haben
Für ihre Brieffreundschaft mit dem Attentäter soll die Polizeikommissarin einen falschen Namen und eine falsche Adresse angegeben haben. Deshalb sei bei der Postkontrolle in der Justizvollzugsanstalt, in der Stephan B. einsitzt, nicht sofort klar gewesen, dass es sich um eine Polizistin handelt, zitieren WDR und NDR Sicherheitskreise in Sachsen-Anhalt.
Das Landesinnenministerium in Magdeburg äußerte sich am Montag auf Anfrage der Medien nicht zu dem Fall.



