Der Berliner Clanchef Issa Remmo wohnt tatsächlich in Grabowhöfe in Mecklenburg-Vorpommern. Er ist in dem Ort an der Müritz (Mecklenburgische Seenplatte) zumindest polizeilich gemeldet. Wie in den Insolvenzbekanntmachungen zu lesen ist, läuft gegen ihn außerdem ein Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Neubrandenburg. Remmo habe Schulden in Höhe von etwa 124.300 Euro, heißt es in der Bekanntmachung. Demnach geht es um eine Privatinsolvenz. Das Verfahren läuft laut einem NDR-Bericht bereits seit 2021. Von 14 Gläubigern ist die Rede.
Mitte März wurde die Villa der Remmos in Berlin-Buckow zwangsgeräumt. Mitgliedern der Familie werden der Diebstahl einer goldenen Münze 2017 aus dem Berliner Bode-Museum sowie der Raub im Grünen Gewölbe in Dresden Ende 2019 zur Last gelegt. Beides sind äußerst prominente Fälle. Beteiligte Täter wurden bereits verurteilt. Issa Remmo ist trotz mehrerer Prozesse gegen ihn nicht vorbestraft.
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Nach der Zwangsräumung der Neuköllner Villa gab es viel Aufregung um die Zukunft der Clan-Familie. Immer mehr Medien berichteten um die Osterfeiertage herum über einen Umzug von Issa Remmo nach Grabowhöfe. Remmo wolle im beschaulichen Mecklenburg die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, hieß es. Denn offiziell ist der Mann, der mit seiner Familie aus dem Libanon nach Berlin flüchtete, staatenlos. Die mecklenburgischen Behörden mauerten bei Nachfragen. Erst jetzt wurden Informationen amtlich veröffentlicht. Warum Remmo nach Grabowhöfe gezogen ist, ist unbekannt.
Bis zuletzt hatte Grabowhöfes Bürgermeister, Enrico Malow (CDU), Meldungen zu Issa Remmo weder bestätigt noch dementiert. Malow sagte immer wieder, dass er Issa Remmo nicht kenne und nicht gesehen habe. Die Sicherheit im Ort sei gewährleistet, auch wenn der Clanchef sich in Grabowhöfe länger niederlasse. Die Berliner Zeitung erreichte ihn am Dienstag für eine Stellungnahme nicht.
Wird jetzt die Polizeipräsenz im Ort Grabowhöfe erhöht, sind die Behörden alarmiert? Eine Sprecherin des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern hielt sich, wohl wissend um den Fall Remmo, auf Anfrage der Berliner Zeitung bedeckt: „Zu Personen oder personenbezogenen Daten machen wir keine Angaben“, hieß es.

