Krieg in Israel – Liveblog 21. Oktober

Newsblog: Israel verstärkt ab sofort Luftangriffe auf Gazastreifen ++ Pro-palästinensische Demonstranten zünden Böller auf der Sonnenallee

++ Berichte: Mehr als 1000 der Todesopfer in Israel Zivilisten ++ Polizei Berlin: Demo-Verbote am Samstag weitgehend eingehalten ++ Alle Infos im Newsblog

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf. Israel will Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärken
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf. Israel will Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkenFrancisco Seco/AP
DIE LAGE IN ISRAEL UND DIE REAKTIONEN IN BERLIN
  • Tag 15 nach dem Großangriff der Hamas-Terroristen gegen israelische Zivilisten.
  • Israel setzt seine Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Gaza fort. Außerdem verstärkt das Land ab sofort seine Luftangriffe auf den Gazastreifen.
  • Die Hamas hat zwei US-amerikanische Geiseln freigelassen.
  • Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen über Ägypten sind angelaufen.
  • Tausende Teilnehmer einer pro-palästinensischen Demo sind von Kreuzberg nach Neukölln gezogen - der Protest blieb weitgehend friedlich. Am Abend kam es an der Sonnenallee zu kleineren unerlaubten Versammlungen mit Pyrotechnik-Einsatz.
  • Die Polizei hat eine pro-palästinensische Demo am Sonntag auf dem Potsdamer Platz verboten.

21.26 Uhr: Berichte: Mehr Ultraorthodoxe wollen im Gaza-Krieg in Israels Armee

Nach dem Terrorangriff der Hamas in Israel wollen dort Berichten zufolge mehr ultraorthodoxe Juden in der Armee dienen. Die Anfragen aus dieser Gruppe nähmen im Gaza-Krieg zu, zitierten Medien den israelischen Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. Viele strengreligiöse Männer versuchen normalerweise, den Militärdienst zu vermeiden, was in anderen Bevölkerungsteilen für großen Ärger sorgt. Die Armee habe in den vergangenen Tagen nun aber mehr als 2000 Anfragen von Ultraorthodoxen erhalten. Ab Montag will das Militär demnach mit der Einberufung der Freiwilligen beginnen.

20.14 Uhr: UN: Menschen im Gazastreifen brauchen viel mehr Hilfe

Die humanitären UN-Organisationen warnen nach der ersten Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen seit zwei Wochen vor einer weiter drohenden Verschlechterung der Lage dort. Sie forderten am Samstagabend eine Feuerpause und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer und Hilfsgüter. Die Zahl der Todesfälle könne wegen Krankheitsausbrüchen und mangelnder Versorgung sprunghaft steigen, warnten das UN-Welternährungsprogramm (WFP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere UN-Organisationen.

„Mehr als 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe“, hieß es in ihrem Aufruf. „Es gibt eine alarmierende Sterberate unter Kindern, und ihnen wird das Recht auf Schutz, Essen, Wasser und Gesundheitsversorgung verwehrt.“

19.48 Uhr: Israel will Luftangriffe auf Gazastreifen ab sofort verstärken

Israel will seine Luftangriffe auf den Gazastreifen ab sofort verstärken. „Von heute an verstärken wir die Angriffe“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz. Damit solle der Druck auf die radikale Palästinenserorganisation Hamas erhöht werden.

„Wir müssen in die nächste Phase des Krieges unter bestmöglichen Bedingungen eintreten“, sagte Hagari. Die Luftangriffe auf das Palästinensergebiet sind Israels Reaktion auf den am 7. Oktober erfolgten Großangriff der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. Zugleich bereitet die israelische Armee eine Bodenoffensive vor.

19.45 Uhr: Unerlaubte Versammlung an der Sonnenallee – Pyrotechnik gezündet

Die Polizei teilt mit, dass es derzeit zu einer unerlaubten Ansammlung von Menschen an der Sonnenallee Ecke Reuterstraße in Neukölln komme. Vereinzelt werde Pyrotechnik abgebrannt. „Mit Lautsprecherdurchsagen fordern unsere Einsatzkräfte die anwesenden Personen aktuell dazu auf, sich dort zu entfernen“, hieß es von der Polizei.

19.40 Uhr: Berichte: Mehr als 1000 der Todesopfer in Israel Zivilisten

Von den seit dem Terrorangriff der Hamas getöteten Menschen in Israel sind 1033 Zivilisten. Das meldeten israelische Medien unter Berufung auf die israelische Polizei am Samstag. Von den zivilen Opfern sei bislang gut ein Viertel noch nicht identifiziert worden. Aufgrund der schweren Verbrennungen und Schändungen der Getöteten sei dies oftmals schwierig, hieß es in dem Bericht weiter. Nach Armeeangaben starben zudem 307 Soldaten. Beide Zahlen zusammen gerechnet ergibt 1340 Tote. Laut Israels Gesundheitsministerium starben jedoch mindestens 1400 Menschen. Warum die Zahlen voneinander abweichen, blieb zunächst unklar.

19.35 Uhr: Baerbock weist Kritik an Hilfe für Menschen in Gaza scharf zurück

Außenministerin Annalena Baerbock hat Forderungen strikt zurückgewiesen, weitere deutsche Hilfe für die Menschen im Gazastreifen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel zu stoppen. „Humanitäre Hilfe für Menschen in Not ist ein Gebot der Menschlichkeit“, sagte die Grünen-Politikerin nach dem Nahost-„Friedens-Gipfel“ in Kairo. Baerbock ergänzte: „Es geht hier nicht um abstrakte Debatten am grünen Tisch, sondern es geht um Menschen. Ja, es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod.“

„Natürlich müssen wir alles dafür tun, dass davon nichts in die Hände der Hamas fällt“, sagte Baerbock. „Deshalb überprüfen wir unsere Hilfe immer wieder, auch schon in der Vergangenheit, im Detail.“ Deswegen werde die deutsche humanitäre Hilfe auch über die Vereinten Nationen, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und andere Unterorganisationen der Vereinten Nationen geleistet, „so wie wir das auch in jeder anderen humanitären Katastrophe an anderen Orten der Welt machen“.

Sie habe im Übrigen bei ihren politischen Gesprächen in Israel „niemanden gehört, der ernsthaft verlangt hat, dass wir Lieferungen von Wasser jetzt stoppen sollten“, betonte Baerbock. Sie ergänzte: „Auch für Israel ist klar, der Kampf gilt der Hamas, nicht der palästinensischen Zivilbevölkerung.“

19.30 Uhr: Zehntausende demonstrieren in London für „Ende des Kriegs im Gazastreifen“

In der britischen Hauptstadt London haben knapp 100.000 Menschen für „ein Ende des Krieges im Gazastreifen“ demonstriert. Die Menschen versammelten sich am Samstagmittag im Stadtteil Marble Arch und marschierten von dort in Richtung des Regierungssitzes im Zentrum. Die Demonstranten skandierten „Freiheit für Palästina“ und trugen palästinensische Fahnen und Plakate mit Aufschriften wie „Gaza: Stoppt das Massaker“ oder „Stoppt die Besatzung“.

18.41 Uhr: Israels Armee dringt in Heimatort von Hamas-Vizechef im Westjordanland ein

Die israelische Armee ist am Samstag in das Heimatdorf des Vizechefs der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im besetzten Westjordanland eingedrungen. Es seien etwa 20 Menschen festgenommen und dutzende weitere befragt worden, berichteten Augenzeugen aus Arura. Aus dem Dorf etwa 20 Kilometer nördlich von Ramallah stammt Saleh al-Aruri, die im Libanon lebende Nummer Zwei der Hamas.

Die israelische Armee nahm nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen bei der Razzia im Morgengrauen unter anderem den Bruder sowie neun Neffen des Hamas-Vizechefs fest. Die Armee bestätigte ihrerseits einen Einsatz in Arura. Es seien „dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen und befragt worden“.

18.40 Uhr: Katar optimistisch in Hamas-Geiselkrise: „Weg zur Freilassung“

Nach der Freilassung zweier US-Geiseln aus Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat sich Vermittler Katar optimistisch zu einer möglichen Freilassung weiterer Zivilisten geäußert. „Wir sind auf einem Weg, der sehr bald zur Freilassung der Geiseln, insbesondere der Zivilisten, führen wird“, sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, der „Welt am Sonntag“.

18.29 Uhr: Demo löst sich am Hermannplatz ohne Aufforderung auf

Am Hermannplatz löst sich die Demonstration ohne Aufforderung und friedlich auf. Die Veranstalter sagen, sie seien mit dem Verlauf insgesamt zufrieden.

18.17 Uhr: Polizei Berlin: Demo-Verbote am Samstag weitgehend eingehalten

Die Verbote von zwei pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin-Mitte sind am Samstagnachmittag weitgehend eingehalten worden. Das betraf zum einen eine Demo, die am Brandenburger Tor stattfinden sollte. Dort sei lediglich eine Handvoll Demonstranten aufgetaucht, sagte eine Sprecherin der Polizei. Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Bei der verbotenen Demo, die ursprünglich auf dem Alexanderplatz vorgesehen war, seien der Polizei keine Hinweise auf Personen bekannt, die das Verbot ignoriert hätten.

18.16 Uhr: Am Außenministerium diskutieren Kundgebungsteilnehmer

Bei einer genehmigten Veranstaltung am Werderschen Markt vor dem Bundesaußenministerium gab es der Polizei zufolge keine Zwischenfälle. Dort seien 15 Personen zusammengekommen. Die Kundgebung war angemeldet als „Austausch über die aktuelle Lage in Israel und Palästina“.

Einer der Initiatoren sagte, es gehe ihm darum, eine differenzierte Diskussion über das Thema zu ermöglichen. Mehrere Demonstranten, die mit Transparenten gekommen waren, auf denen „Stop Genocide in Gaza“ (Beendet den Völkermord in Gaza) zu lesen war, wurden gebeten, sie wieder einzurollen. Die übrigen Teilnehmer unterhielten sich.

17.51 Uhr: Hetz-Sprüche –Polizei stoppt Palästina-Demo am Kottbusser Damm

Die Demonstration stoppt am Kottbusser Damm Ecke Boppstraße. Die Menschen jubeln Anwohnern zu, die sich mit Flaggen solidarisch zeigen. Mit dem Lautsprecherwagen hat die Polizei den Verantwortlichen auch die Möglichkeit entzogen, mit den Teilnehmern zu kommunizieren. Die Polizei sagt durch, es wurden unerlaubte Sprüche skandiert.

Auf Anfrage der Berliner Zeitung bei der Polizei Berlin sagt eine Sprecherin: „Es soll zu Auflagenverstößen gekommen sein, weil in arabischer Sprache ein Ausruf mit gewaltverherrlichendem Inhalt getätigt worden sei.“

17.42 Uhr: Demo bleibt bislang weitgehend friedlich - etwa 3500 Teilnehmer

„Ongoing Nakba, ongoing resistance“ steht auf einem Transparent. Die Demonstration bleibt weitgehend friedlich und laut. Einige Menschen tragen Coronamasken, wenige auch Kapuzen. Laut Polizei nehmen etwa 3500 Menschen an der Demo teil.

17.18 Uhr: Demonstrant: „Ich rufe heute mit meiner ganzen Kraft für meine Geschwister in Gaza“

Ordner bitten die Menschen, nicht in der Nähe der Polizei zu stehen. Ali ruft laut „Free Palestine“ und die Menge wiederholt es. „Wir Palästinenser werden geboren und sehen unser Leben lang nur Krieg“, sagt er. „Wir mussten flüchten. Über den Libanon und Syrien. Ich rufe heute mit meiner ganzen Kraft, mit allem, was ich habe für meine Geschwister in Gaza.“

Fast die Hälfte der Menschen trägt Palästinenser-Tücher. Sie skandieren auch auf Arabisch.

17 Uhr: Friedensgebet am House of One

Friedensgebet am House of One
Friedensgebet am House of OneKerstin Krupp/House of One

Am Petriplatz in Berlin-Mitte gab es an der Baustelle des House of One am späten Nachmittag ein Friedensgebet, zu dem die multireligiöse Stiftung House of One eingeladen hatte. Rabbiner Andreas Nachama, Imam Kadir Sanci und Pfarrerin Marion Gardei riefen angesichts des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel zu einem friedlichem Miteinander auch in Berlin und Deutschland auf.

16.59 Uhr: Pro-Palästina-Demo in Oranienstraße gestoppt

In der Oranienstraße wird der Demonstrationszug kurzzeitig gestoppt.
In der Oranienstraße wird der Demonstrationszug kurzzeitig gestoppt.Daniel Ignacio Martínez Rosaslanda

Die Demonstration stoppt in der Oranienstraße. Die Menschen skandieren laut. „Free, Free Palestine“. Die Polizei macht eine Durchsage, dass der vorderste Wagen von der Demo wegen volksverhetzender Sprüche ausgeschlossen wurde. Die Menge buht laut. Nach zehn Minuten kann es weitergehen.

16.43 Uhr: Nahost-Gipfel in Kairo fordert Feuerpause und humanitäre Hilfe für Gazastreifen

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben auf einem Nahost-Gipfel eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas gefordert. Dieser solle unter anderem „massive“ humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, forderte am Samstag in Kairo UN-Generalsekretär António Guterres. In dem Palästinensergebiet kamen nach tagelangem Warten derweil die ersten Lastwagen mit Hilfsgütern an.

Im Gazastreifen ereigne sich derzeit eine „humanitäre Katastrophe“, sagte Guterres und forderte ein weltweites „Handeln zur Beendigung dieses schrecklichen Albtraums“. Es müsse „viel mehr“ Hilfe für die 2,4 Millionen Bewohner des palästinensischen Gebietes geben. Die Menschen bräuchten eine „anhaltende Lieferung von Hilfe“.

16.37 Uhr: Palästinenser-Demo nach Auflagenverstoß mit Verspätung gestartet

Pro-palästinensische Demonstranten ziehen vom Oranienplatz aus Richtung Hermannplatz
Pro-palästinensische Demonstranten ziehen vom Oranienplatz aus Richtung HermannplatzDaniel Ignacio Martínez Rosaslanda

Um 16.30 Uhr ist die Palästinenser-Demo vom Oranienplatz aus Richtung Hermannplatz gestartet. Eigentlich hatte sich der Zug bereits um 16 Uhr in Bewegung setzen sollen, allerdings gab es laut Angaben der Polizei einen Auflagenverstoß. Die Polizei weist auf X nochmals auf die Auflagen hin: Es ist unter anderem verboten, Fahnen oder Ähnliches öffentlich zu verbrennen, Gewalttaten zu verherrlichen bzw. dazu aufzurufen, die Vernichtung des Staates Israel oder seiner Bewohner zu propagieren, für radikale Gruppen zu werben, u.a. die PFLP, die HuT, den islamischen Widerstand und die Hamas.

16.20 Uhr: Palästina-Demonstranten versammeln sich am Oranienplatz

Nach Angaben der Polizei versammeln sich Protestierende zur pro-palästinensischen Demo am Oranienplatz. „Wir sind mit Einsatzkräften und Dolmetschern vor Ort, um bei möglichen strafbaren Äußerungen schnell zu reagieren“, teilte die Polizei auf X mit.

Die Demonstration am Oranienplatz darf noch nicht losziehen, aber die Menschen rufen schon „Free Free Palestine“ und „Viva, viva, Palästina“. Auch Israelis und Juden sind nach Angaben einer Reporterin der Berliner Zeitung vor Ort, sie sprechen sich gegen die Politik Israels aus.

16.09 Uhr: Nur wenige Demonstranten am Alexanderplatz, Polizei fängt Menschen mit Palästina-Flaggen am Bahnhof ab

Auf dem Alexanderplatz sind kurz vor Beginn der verbotenen Pro-Palästina-Demonstration keine palästinensischen Flaggen und Symbole zu sehen. Die Polizeipräsenz ist hoch, vier Kastenwagen und ein kleiner Bus stehen neben der Wache.

In der Mitte des Platzes findet eine kleine Demonstration statt, die sich gegen das Taliban Regime in Afghanistan richtet. Auf einem Transparent steht „Don't forget Afghanistan.“ Die Moderatorin begrüßt einen palästinensischen Redner: „So zeigen wir Solidarität“, sagt sie. Er spricht auf Englisch. „Mein Herz ist schwer, seit dem 7. Oktober“, sagt er. „Es gibt einen Unterschied bei der Empathie mit Menschen im globalen Süden.“ Nach seinem Beitrag bedankt sich die Moderatorin, dafür, dass er an einem „Tag wie diesem“ hier ist. „Free, Free Palestine, free, free Afghanistan“, ruft sie und die Demonstranten skandieren mit.

Ob trotz des Verbots demonstriert wird, lasse sich noch nicht sagen, sagt ein Polizist, der heute für den Alexanderplatz verantwortlich ist. Sieben Personen mit Flaggen und Flyern habe die Polizei am Bahnhof angetroffen und weg geschickt. Ein weiterer habe sich der Afghanistan-Demonstration angeschlossen. „Erstmal unproblematisch“, sagt er. „Aber wir müssen schauen, dass das Verbot dann nicht so umgangen wird.“

Die Demonstranten auf dem Alexanderplatz protestieren gegen die Talibanherrschaft in Afghanistan.
Die Demonstranten auf dem Alexanderplatz protestieren gegen die Talibanherrschaft in Afghanistan.Maria Sellamawait Häußler

15.57 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am späten Samstagnachmittag erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert. Es wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte. Im Zentrum von Tel Aviv waren zwei Explosionen zu hören.

15.56 Uhr: Wieder Beschuss aus dem Libanon - Israels Armee trifft „Terrorzellen“

Israels Armee hat nach erneutem Beschuss aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge zwei „Terrorzellen“ im Süden des Nachbarlands angegriffen. Dabei habe es „Treffer“ gegeben, teilte das Militär am Samstag mit. Ob es Tote oder Verletzte im Libanon gab, war zunächst unklar. Aus dem Libanon waren den Angaben nach mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden.

Israelische Medien meldeten unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter. Die beiden 35 Jahre alten thailändischen Staatsgangehörigen wurden den Angaben nach in ein Krankenhaus gebracht.

Der von der pro-iranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den Beschuss auf israelische Ziele aus dem Libanon heraus. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu den Angriffen, die in der Regel sowohl von der Hisbollah-Miliz als auch von militanten Palästinensern im Libanon ausgehen.

15.26 Uhr: Israel setzt Vorbereitungen für Bodenoffensive in Gaza fort

Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die „nächste Phase des Kriegs“ im Gazastreifen fort. Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Militärs. „In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden“, hieß es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen. Kommandeur Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagte den Angaben zufolge: „Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen.“

15.27 Uhr: Israelisch-kanadische Friedensaktivistin wohl unter Hamas-Geiseln

Unter den mehr als 200 Geiseln im Gazastreifen wird auch eine israelisch-kanadische Friedensaktivistin vermutet. Vivian Silver werde seit zwei Wochen vermisst, bestätigte ihr Sohn Yonatan Zeigen am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass die 74-Jährige aus dem Kibbutz Beeri im Gazastreifen festgehalten werde. „Wir waren noch in Kontakt, bis die Bewaffneten sie mitnahmen.“

Silver ist als Aktivistin der Organisation Women Wage Peace bekannt. Sie gehörte nach Angaben ihres Sohns auch zu Freiwilligen, die seit Jahren kranke Kinder aus Gaza an der Grenze abholten und zur Behandlung in israelische Krankenhäuser fuhr. „Die Humanistin Vivian, friedliebend, entschlossen, weise und standhaft“, schrieb die Friedensorganisation auf ihrer Webseite. „Sie ist jetzt eine Geisel.“

15.14 Uhr: EU ruft bei Nahost-Gipfel zu vereinten Friedensbemühungen auf

EU-Ratspräsident Charles Michel hat beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo alle Teilnehmer zu Friedensbemühungen aufgerufen. Jeder und jede habe die Verantwortung und Pflicht zusammenzuarbeiten, um eine regionale Eskalation zu verhindern und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, sagte der Belgier in einer Rede bei dem Spitzentreffen am Samstag. Es müsse eine nachhaltige Lösung für den Konflikt gefunden werden, die auf einer Zweistaatenlösung beruhe.

„Wir sind der Ansicht, dass auch die Stärkung der Palästinensische Autonomiebehörde unterstützt werden muss, die den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes entspricht“, erklärte Michel.

Zu den aktuellen israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas im Gazastreifen sagte Michel, aus Sicht der EU sei es wichtig, die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur zu schützen. Zugleich bekräftige er das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Völkerrecht gegen den Terror der Hamas zu verteidigen. Michel hielt sich damit an eine Sprachregelung, die die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten vor rund einer Woche vereinbart hatten. Sie sieht keine Forderung nach einer Waffenruhe vor.

14.51 Uhr: Baerbock: Es muss „zwischen Terroristen und Zivilbevölkerung“ unterschieden werden

Mit Blick auf die Lage im Gazastreifen hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu aufgerufen, „zwischen Terroristen und Zivilbevölkerung“ zu unterscheiden. Bei einem Nahost-Gipfel in Ägyptens Hauptstadt Kairo sagte sie, der Kampf gegen die radikale Palästinenserorganisation Hamas müsse „mit der höchstmöglichen Beachtung der humanitären Lage für die unschuldigen Männer, Frauen und Kinder im Gazastreifen“ geführt werden. Zugleich betonte sie erneut das Selbstverteidigungsrecht Israels.

„Ich appelliere an alle, stets zwischen Terroristen und Zivilbevölkerung zu unterscheiden“, sagte Baerbock. „Die terroristischen Täter sprechen nicht für das palästinensische Volk.“ Die Zivilisten im Gazastreifen bräuchten humanitäre Hilfe.

Baerbock verwies zugleich darauf, dass beide Seiten viele Opfer beklagen. „Jedes Zivilistenleben ist gleich wichtig“, sagte sie. „Es war die Hamas, die am 7. Oktober ungeheures Leid über Israel gebracht und abscheuliche Verbrechen begangen hat.“ Wie jedes andere Land habe Israel „das Recht, sich selbst zu verteidigen und im Rahmen internationalen Rechts seine Menschen gegen diesen Terror z u schützen“, betonte Baerbock. „Für Deutschland ist die Sicherheit des Staates Israel nicht verhandelbar.“

14.12 Uhr: Pro-palästinensische Demo am Sonntag auf dem Potsdamer Platz verboten

Die Berliner Polizei hat die für Sonntag von 14 bis 18 Uhr geplante Demonstration „Frieden im Nahen Osten“ auf dem Potsdamer Platz verboten. Ebenso untersagt sind bis zum 30. Oktober alle Ersatzveranstaltungen. Es bestehe die „unmittelbare Gefahr, dass es bei der Versammlung zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichungen, dem Vermitteln von Gewaltbereitschaft und dadurch zu Einschüchterungen sowie Gewalttätigkeiten“ komme, hieß es zur Begründung.

13.47 Uhr: Berlin: Muslime, Juden und Christen laden heute zum Friedensgebet

Muslime, Juden und Christen der Berliner Initiative House of One haben zusammen zu einem Friedensgebet für die Menschen in Israel und Gaza eingeladen. Mit der Aktion wollen Rabbiner, Pfarrerin und Imam gemeinsam zu einem friedlichen Miteinander auch in Berlin und Deutschland aufrufen. Interessierte können um 17 Uhr zur Baustelle des House of One zum Petriplatz/Scharrenstraße kommen. Das Gebet soll dort vor der House of One-Box stattfinden.

13.40 Uhr: Gaza-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 4385

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums um mehr als 200 Opfer auf 4385 angestiegen. Zuletzt hatte die Behörde noch von 4137 Toten gesprochen.

Am Samstag erklärte das Ministerium, unter den Opfern seien 1756 Kinder und Jugendliche. Seit Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel am 7. Oktober wurden demnach zudem 13.561 Menschen verletzt. Die Angaben aus dem Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

13.26 Uhr: Leiche von vermisster Deutsch-Israelin gefunden

Traurige Gewissheit: Die in Israel vermisste Deutsche Efrat Katz ist offenbar tot. Nach Informationen der Bild-Zeitung wurde der Leichnam der 68-Jährigen gefunden. Sie sei von der Hamas getötet worden. Angehörige hatten zuvor befürchtet, sie sei von Terroristen aus dem Kibbutz Nir Oz in den Gazastreifen verschleppt wurden. Weiterhin als vermisst gelten ihr Partner, ihre Tochter und ihre kleinen Enkelkinder.

13.10 Uhr: Israel: Hisbollah hat sich zu Teilnahme an Kämpfen entschieden

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat sich nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers „dazu entschieden, an den Kämpfen teilzunehmen“. Dafür zahle die Hisbollah einen Preis, sagte Joav Galant am Samstag nach Angaben seines Büros bei einem Besuch an Israels Nordgrenze. Israel müsse wachsam sein und sich auf jedes mögliche Szenario vorbereiten, sagte Galant weiter. „Uns erwarten große Herausforderungen.“

11.45 Uhr: Israelischer Botschafter: Werden Hamas-Führung eliminieren

Der isrealische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat ein weiterhin hartes Vorgehen gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas angekündigt. „Wir werden die Infrastruktur der Hamas völlig zerstören. Wir werden die Führung der Hamas eliminieren“, sagte Prosor am Samstag in Braunschweig. Es stehe ein langer Krieg bevor, für den einzig die Hamas verantwortlich sei, sagte er beim Deutschlandtag der Jungen Union.

11.33 Uhr: Berliner Verein kritisiert Umgang mit palästinensischen Demonstranten

Der Berliner Verein Transaidency sieht den Umgang mit palästinensischen Protesten in Berlin ausgesprochen kritisch. Sie begrüße die Aussage von Innensenatorin Iris Spranger (SPD), dass solche Demonstrationen vor dem Hintergrund des Krieges der islamistischen Hamas und Israel grundsätzlich möglich seien, solange sie friedlich blieben, sagte Vorstandsmitglied Jouanna Hassoun der RBB-„Abendschau“ am Freitag. „Allerdings machen wir die Erfahrung, dass es anders gehandhabt wird, dass auch friedliche Demonstranten, die die Palästinaflagge tragen, weggescheucht werden oder auch angepöbelt werden.“ Der Verein engagiert sich nach eigenen Angaben unter anderem für Prävention von politischer Radikalisierung und für den Abbau von Feindbildern und Vorurteilen.

11.24 Uhr: Israels Armee nach zwei Wochen Gaza-Krieg: Mehr als 1400 Tote

–Nach zwei Wochen Krieg hat das israelische Militär eine aktuelle Bilanz der Opferzahlen veröffentlicht. In Folge der Angriffe von Hamas-Terroristen seien mehr als 1400 Tote zu beklagen, mehr als 4600 Menschen seien verletzt worden, hieß es in einem Post auf der Plattform X, vormals Twitter. Mehr als 200 Geiseln seien in den Händen der Hamas.

Die Armee habe inzwischen mehr als 6900 aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen gezählt, mehr als 450 davon seien innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen. Nach Militärangaben wurden Dutzende Hamas-Anführer eliminiert und mehr als 1000 Hamas-Terroristen – auch auf israelischem Gebiet - neutralisiert. Mit neutralisiert dürfte zumeist getötet gemeint sein.

10.55 Uhr: Bundeswehr verlegt weitere Kräfte für möglichen Evakuierungseinsatz

Die Bundeswehr hat in der Nacht zum Samstag wegen wachsender Gefahren in Nahost durch Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze weitere Kräfte nach Zypern für eine mögliche militärische Evakuierung deutscher Staatsbürger verlegt. Dies diene dazu, die eigene Reaktionsfähigkeit zu erhöhen, teilte die Bundeswehr am Samstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit.

9.53 Uhr: Israel ruft zu sofortiger Ausreise aus Jordanien und Ägypten auf

Aufgrund zunehmender regionaler Spannungen hat Israel seine Staatsbürger zu einer sofortigen Ausreise aus Ägypten und Jordanien aufgerufen. Das Land habe die Reisewarnungen für Ägypten, inklusive der Halbinsel Sinai, und Jordanien „auf die höchste Stufe 4 (hohe Bedrohung)“ angehoben, erklärte der Nationale Sicherheitsrat am Samstag. Israelis, die sich in den Ländern befänden, sollten diese „sofort verlassen“.

Die Reisewarnungen seien aufgrund „einer deutlichen Verschärfung der Proteste gegen Israel in den vergangenen Tagen“ und der „Demonstrationen von Feindseligkeit und Gewalt gegen israelische und jüdische Symbole“ angehoben worden, hieß es weiter. Vor wenigen Tagen hatte Israel seine Reisewarnungen für die Türkei bereits auf die höchste Stufe angehoben und Diplomaten und Bürger zu einem raschen Verlassen des Landes aufgefordert.

9.28 Uhr: Grenze geöffnet – Erste Hilfslieferungen in Gazastreifen laufen an

Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war. Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden. Wie das Rote Kreuz mitteilt, sind erste Hilfsgüter bereits in Gaza angekommen.

8.32 Uhr: Grenzöffnung Gaza-Ägypten: US-Botschaft warnt vor Chaos

Nach Informationen der US-Botschaft in Jerusalem soll der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten am Samstag um 10 Uhr Ortszeit geöffnet werden. Angesichts des erwarteten Ansturms von Menschen, die Gaza mutmaßlich verlassen wollen, warnt die Botschaft vor chaotischen Zuständen auf beiden Seiten der Grenze. Auch sei unklar, wie lange die Öffnung anhalten werde. 

7.50 Uhr: CDU-Politiker Frei warnt vor Aufnahme Geflüchteter aus Gazastreifen

Der CDU-Politiker Thorsten Frei hat davor gewarnt, Geflüchtete aus dem Gazastreifen in Deutschland aufzunehmen. „Ich sehe da keine Verantwortung von Deutschland und Europa“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag dem Nachrichtenportal t-online (Samstag). Vielmehr sei es die Aufgabe der Nachbarstaaten, sich um die Aufnahme und Unterstützung der Flüchtlinge zu kümmern, betonte Frei.

7 Uhr: Hamas griff Israel an, um ein historisches Abkommen mit Saudi-Arabien zu verhindern – Biden

US-Präsident Joe Biden sagte am Freitag, er glaube, dass die Hamas den Angriff auf Israel zum Teil aus dem Wunsch heraus unternommen habe, das Land an der Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien zu hindern. „Einer der Gründe, warum die Hamas Israel angegriffen hat, ist, dass sie wussten, dass ich mich mit den Saudis zusammensetzen würde“, sagte Biden bei einer Spendengala US-amerikanischen Medienberichten zufolge. Der US-Präsident deutete an, dass er glaubt, dass die Hamas-Kämpfer am 7. Oktober einen tödlichen Angriff starteten, weil, „Raten Sie mal? Die Saudis wollten Israel anerkennen“ und waren kurz davor, dies formell zu tun.

6.55 Uhr: Israels Armee attackiert weiter Stellungen der Hamas im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat ihr Bombardement der islamistischen Hamas im Gazastreifen auch in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. Kampfflugzeuge griffen zahlreiche Stellungen der Islamisten in der gesamten Küstenenklave an, wie das israelische Militär am Morgen auf Telegram bekannt gab. Dazu gehörten Kommandozentralen, Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und strategische Infrastruktur der Hamas, die für Terrorzwecke genutzt werde. Auch Scharfschützen- und Beobachtungsposten der Hamas, die sich in mehrstöckigen Gebäuden befänden, seien bombardiert worden.

4.30 Uhr: Zentralrat der Muslime mahnt friedliche Demonstrationen an

Der Zentralrat der Muslime mahnt pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland zur Zurückhaltung. „Ich mache mir wirklich große Sorgen“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am Freitagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Auf den Straßen seien derzeit Hass, Gewalt und Antisemitismus zu erleben. „An dieser Stelle verurteile ich das ganz klar und deutlich“, betonte Mazyek. „Ich appelliere auch insbesondere an die Muslime, gerade an Demonstrationen, sich jetzt zurückhaltend zu beteiligen und auch genau hinzuschauen, wer die Betreiber sind.“

Eine Alternative seien zum Beispiel Friedensgebete. Es sei allerdings auch wichtig, dass Menschen, die zum Beispiel Angehörige im Gaza-Streifen verloren hätten, ihre Trauer zum Ausdruck bringen könnten, sagte Mazyek.

4.30 Uhr: Situation in Neukölln zunächst beruhigt – weitere Demos

Die Situation in Berlin-Neukölln hat sich nach mehreren Abenden mit pro-palästinensischen Ansammlungen und Gewaltausbrüchen zunächst beruhigt. In der Nacht zum Samstag gab es nach Angaben eines Polizeisprechers keine größeren Vorfälle. Die Polizei war wieder auf der Sonnenallee und angrenzenden Straßen präsent. Bei kühlem Regenwetter seien dort allerdings nur wenige Menschen unterwegs gewesen, hieß es.

Die Berliner Polizei steht unterdessen vor einem Wochenende mit zahlreichen weiteren Demonstrationen. Zwei für Samstag angemeldete Versammlungen in Berlin-Mitte wurden jedoch untersagt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. 

Zuvor werden am Sonntag laut dem Veranstalter rund 10.000 Menschen zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel am Brandenburger Tor erwartet.

2 Uhr: Die Hamas veröffentlichte Video der Freilassung zweier US-Geiseln

Stunden nach der Freilassung einer Mutter und ihrer Tochter, die im Gazastreifen als Geiseln festgehalten wurden, veröffentlichte die Hamas ein Video von deren Freilassung.

0 Uhr: Zwei US-Geiseln nach Freilassung durch Hamas wieder in Israel

Knapp zwei Wochen nach dem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas erstmals Geiseln freigelassen. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, habe „als Reaktion auf die Bemühungen Katars“ zwei US-Bürgerinnen - Mutter und Tochter – „aus humanitären Gründen“ freigelassen, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag mit. Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte die Freilassung. US-Präsident Joe Biden zeigte sich „überglücklich“.

Die beiden US-Geiseln seien frei und in Israel, erklärte Netanjahus Büro. Es handele sich um Judith Tai Raanan und Natalie Shoshana Raanan, die bei dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nahal Os entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Sie seien „aus den Händen der Terrororganisation Hamas befreit“ worden und auf dem Weg „zu einem Treffpunkt in einem Armeestützpunkt im Zentrum des Landes“, wo „Mitglieder ihrer Familie auf sie warten“.