Sicherheit

Iron Dome für Berlin? Kai Wegner spricht von „gestiegener Bedrohungslage“

Über ein Abwehrsystem nach israelischem Vorbild für die deutsche Hauptstadt wird derzeit debattiert. Nun äußert sich der Regierende Bürgermeister zu den Plänen.

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, äußert sich zu der Debatte über einen Iron Dome.
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, äußert sich zu der Debatte über einen Iron Dome.Annette Riedl/dpa

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), hat sich zur Debatte über ein Raketenabwehrsystem nach Vorbild des israelischen „Iron Dome“ für die deutsche Hauptstadt geäußert. Gegenüber T-Online sagte Wegner, dass sich Berlin angesichts der Weltlage einer „gestiegenen Bedrohungslage“ ausgesetzt sehe. „Das weiß auch die Bundesregierung.“

Zuvor hatte sich der CDU-Fraktionschef Dirk Stettner zu einem möglichen Raketenabwehrsystem nach israelischem Vorbild für Berlin geäußert. Eigentlich wollte Stettner für mehrere Tage in die israelische Metropole Tel Aviv reisen. Die Reise musste jedoch aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.

Wegner: Iron Dome „wäre eine Möglichkeit“

Stettner sagte vor wenigen Tagen, er könne sich für die Hauptstadt ein Raketenabwehrsystem nach dem Vorbild Israels vorstellen. „Wir müssen in den Schutz und die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner investieren angesichts russischer Aggressionen“, sagte er. „Der israelische Schutzschirm ‚Iron Dome‘ wäre eine Möglichkeit.“ Berlin werde darüber mit dem Bund reden müssen.

Wegner sagte zu den Plänen, die Verbesserung der Luftabwehr über Deutschland und somit auch über Berlin sei „ganz sicher“ ein Thema. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Berlinerinnen und Berliner bestmöglich geschützt sind vor Szenarien, die hoffentlich niemals eintreten“, so Wegner weiter.

Das Abwehrsystem Iron Dome ist in Israel seit 2011 im Einsatz. Das Land  soll damit vor Angriffen mit Kurzstreckenraketen geschützt werden. Iron Dome ist Teil eines mehrstufigen Verteidigungssystems, das auch Abfangwaffen zum Schutz gegen Mittel- und Langstreckenwaffen umfasst. Ein Radargerät erkennt ein anfliegendes Geschoss und gibt die Information an einen Raketenwerfer, der eine Abfangrakete startet. Die Trefferquote liegt nach israelischen Angaben bei rund 90 Prozent.