Bürgergeld

Interne Untersuchung offenbart Mängel bei Jobcentern

Ein interner Revisionsbericht der Bundesagentur für Arbeit sorgt für Aufsehen. 180 Fälle von Bürgergeld-Empfängern sind überprüft worden.

Ein interner Bericht der Bundesagentur für Arbeit kritisiert scharf die Arbeit der Jobenter.
Ein interner Bericht der Bundesagentur für Arbeit kritisiert scharf die Arbeit der Jobenter.Sven Hoppe/dpa

Ein interner Revisionsbericht der Bundesagentur für Arbeit hat massiv die Betreuung und Vermittlung der Jobcenter bemängelt.

Gerade erst wurde bekannt, dass mehr als die Hälfte der Bürgergeldempfänger drei Monate nach der Aufnahme eines Jobs wieder oder als Aufstocker immer noch auf die Stütze angewiesen sind. Weiterhin kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Jobvermittler sich zu wenig bemühen, Langzeitarbeitslose aus dem Bürgergeld-Bezug in Jobs zu vermitteln, wie die Bild berichtet.

Bei den meisten der in die Revision einbezogenen Fälle wurde der Langzeitleistungsbezug nicht vermieden, so die resignierte Bilanz der Prüfer.

Insgesamt hatte die Revision 180 Fälle von Bürgergeld-Empfängern überprüft, die seit 15 bis18 Monaten Bürgergeld bezogen. Bei ihnen sollen die Jobcenter gezielt mit Vermittlungsbemühungen oder Beratungen versuchen, sie wieder in den Arbeitsmarkt zu bringen. So soll der Dauerbezug von Bürgergeld vermieden werden.

Unzureichende Vermittlungsaktivitäten

In 145 der Fälle waren die Vermittler erfolglos – das sind 81 Prozent. Sie lebten weiter vom Bürgergeld. Wie aus dem Bericht weiter zu entnehmen ist, war bei 39 Prozent die Arbeit der Jobcenter-Mitarbeiter „nicht zielführend im Hinblick auf die Erhöhung der Integrationschancen“.

Es habe eine zu geringe Kontaktdichte sowie „fehlende oder unzureichende Vermittlungsaktivitäten“ gegeben. Mit drei der Bürgergeld-Empfänger hätten die Vermittler überhaupt kein Beratungsgespräch geführt. In 30 Fällen seien sogar die dokumentierten Beratungen oder das Profil der Betroffenen „erkennbar ohne Kundenkontakt nach Aktenlage“ erstellt worden.

In 22 Fällen seien „keine oder nur unzureichende“ Vermittlungsaktivitäten ergriffen worden – obwohl dies erforderlich gewesen sei.

Die Prüfer der BA kommen in ihrem Bericht zu dem Fazit, dass die Jobcenter-Mitarbeiter „ihre Aktivitäten deshalb intensivieren und über die gesamte Dauer des Leistungsbezugs kontinuierlich fortsetzen, um Übertritte in den Langzeitleistungsbezug wirkungsvoller zu verhindern“.