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Initiative gegen Einsamkeit in Pankow: „Einsamkeit ist ein strukturelles Problem“

In Pankow fand die 25. Sitzung des Bezirksbeirats für Partizipation und Integration statt. Im Fokus stand das oft vernachlässigte Thema Einsamkeit.

Besonders von Einsamkeit betroffen sind laut Beirat geflüchtete Menschen ohne familiäre Netzwerke, ältere Menschen mit Migrationsgeschichte, Alleinerziehende, queere Menschen sowie junge Erwachsene.
Besonders von Einsamkeit betroffen sind laut Beirat geflüchtete Menschen ohne familiäre Netzwerke, ältere Menschen mit Migrationsgeschichte, Alleinerziehende, queere Menschen sowie junge Erwachsene.Michael Matthey/dpa

Im Bezirk Pankow stand der BVV-Saal an der Fröbelstraße in der vergangenen Woche unter dem Motto „Hinschauen, Brücken bauen, Einsamkeit begegnen“. Mohammed El Ouahhabi, Sprecher des Bezirksbeirats, begrüßte zur Sitzung zahlreiche Gäste und hob in seiner Begrüßungsrede die gesellschaftliche Bedeutung des Anliegens hervor. Unterstützung erhielt die Initiative von der Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) und der Integrationsbeauftragten des Bezirks, Forouzan Forough.

Die Initiative „Einsamkeit bekämpfen“ wurde direkt vom Beirat ins Leben gerufen und hat das Ziel, soziale Teilhabe, Vielfalt und Gerechtigkeit zu fördern. Der Beirat betonte, dass vor allem geflüchtete Menschen ohne familiäre Bindungen, ältere Migranten, Alleinerziehende, queere Menschen und junge Erwachsene, die Anschlussprobleme haben, von Einsamkeit betroffen sind, heißt es in einer Pressemitteilung.

Während der Sitzung wurden zahlreiche Pankower Projekte präsentiert, die durch Sport, Musik, Kunst, Kultur und nachbarschaftliches Engagement Brücken bauen sollen. Dazu gehörten der Verein Sonay – Soziales Leben e.V., das Stadtteilzentrum Berlin-Buch, die FreiwilligenAgentur Pankow, das Jugendamt und mehrere andere lokale Initiativen.

Pankow will feste Ansprechperson für Einsamkeit im Bezirk

Ein zentrales Ergebnis der Sitzung war die Verabschiedung eines Antrags, der die Schaffung einer festen Ansprechperson oder eines Beauftragten für Einsamkeit im Bezirksamt ab 2026 fordert. Diese Stelle soll bestehende Angebote koordinieren, Lücken identifizieren und Betroffene unterstützen.

„Einsamkeit ist kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Problem“, sagte El Ouahhabi. „Wir wollen nicht nur aufmerksam machen, sondern konkrete Lösungen mitgestalten – für ein Pankow, das niemanden vergisst.“

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.