Ob hohe oder kurze Gräser – Zecken haben sich im Laufe der Zeit an die verschiedensten Umweltbedingungen angepasst. Zuletzt sorgte die Sichtung einer zuvor unbekannten Zecke in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien für Aufregung.
Forscher des Städtischen Museums für Naturgeschichte von Triest verkündeten vergangene Woche die Entdeckung in einer Mitteilung. Im berühmten Karstgebiet in Triest wiesen sie auf ein „ziemlich auffälliges Vorkommen“ der Hyalomma marginatum hin, einer Art von Zecke, die zur Familie der Schildzecken gehört und viel größer ist als gewöhnliche Zecken.
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Die Riesenzecke hat eine Körperlänge von etwa fünf bis sechs Millimetern, fast das Doppelte im Vergleich zu einem Gemeinen Holzbock – der bekanntesten Art der Schildzecken. Der Parasit wird durch Zugvögel oder Viehtransport verbreitet.
Wie gefährlich ist die Hyalomma-Riesenzecke?
Abgesehen von ihrer Größe ist die Hyalomma-Zecke auch dafür bekannt, gefährliche Krankheiten durch Zoonosen zu übertragen, wie etwa das lebensgefährliche Krim-Kongo-Fieber, das laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Sterberate von bis zu 40 Prozent aufweist.
Die Forscher in Triest betonen, dass bereits in der Vergangenheit andere Exemplare nachgewiesen wurden. Gewöhnlicherweise kommt die Hyalomma-Zecke nur in trockenen und sehr heißen Gebieten in Afrika, Asien und dem südlichen Mittelmeerraum vor. Kalte Winter haben in Norditalien bisher die Ansiedlung lokaler Populationen verhindert. Doch die Zeiten hätten sich geändert: „In den letzten Jahren hat unsere Klimaverschmutzung die anhaltenden Winterfröste im Karst zunichtegemacht“, heißt es in der Mitteilung.
A hunter tick, Hyalomma marginatum. Don't worry about, it finds you. Meantime, it is a vector of CCHF. # The world of ticks.@BenteLab@ticks7 @tickaddict @tickencounter @AmSocParasit @bloodSparasites @evrimagaci @treeofevo pic.twitter.com/rAqlAVFBgy
— Ömer Orkun (@omerorkun) June 9, 2019
Die Hyalomma-Zecke besiedelt keine hohen und feuchten Gräser, sondern offene, sonnige Gebiete mit kurzen Gräsern und Steinen. Genau so sieht es im Karstgebiet aus. Zudem warten sie nicht passiv darauf, dass sich Tiere oder Menschen zufällig als Wirte anbieten, sondern nähern sich ihnen aktiv und können sie über einige Meter jagen.
Das Museum weist schließlich darauf hin, dass der Ektoparasit glücklicherweise viel einfacher zu beobachten und zu entfernen ist, da er größer und beweglicher ist. Wie bei allen Zecken gilt auch bei dieser Art, sie so schnell wie möglich zu entfernen. Je länger der Parasit haften bleibt, desto wahrscheinlicher ist es, sich mit Krankheiten anzustecken.


