Nach einem Angriff der Huthi-Rebellen auf einen Öltanker ist vor der Küste des Jemen ein Ölteppich von 220 Kilometern Länge gesichtet worden. Satellitenaufnahmen der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) hätten am Dienstag einen Ölteppich in der Nähe der Stelle gezeigt, wo die Huthis den Tanker „Chios Lion“ attackiert hätten, teilte am Mittwoch die Nichtregierungsorganisation Conflict and Environment Observatory (Ceobs) mit Sitz in Großbritannien mit.
Der Ölteppich lasse darauf schließen, dass „das beschädigte Schiff Öl verliert“, erklärte Ceobs im Onlinedienst X. Er sei geschätzt 220 Kilometer lang. Der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker „Chios Lion“ war am Montag 97 Seemeilen nordwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah angegriffen worden.
Ein Schiff ohne Besatzung habe den Öltanker „getroffen“ und kleinere Schäden verursacht, teilte die United Kingdom Maritime Trade Operations der britischen Marine mit. Laut Ceobs bildete sich der Ölteppich 106 Seemeilen nordwestlich von Hodeidah. Dies entspreche dem Ort des Angriffs auf die „Chios Lion“.
Nach einer von Ceobs veröffentlichten Aufnahme befindet sich der Ölteppich im Roten Meer in der Nähe des Meeresschutzgebiets vor der Küste des Jemens und Saudi-Arabiens.
Houthi footage of their attack on the Liberia-flagged and Greek owned Chios Lion oil tanker in the Red Sea. Attacks have already impacted the Red Sea environment and attacks on oil and bulk chemical carriers pose ongoing risks. #Yemen https://t.co/QyCxZnoTVc 1/2
— Conflict and Environment Observatory (CEOBS) (@ceobs_org) July 17, 2024
Angriffe der Huthi-Rebellen schädigen die Ökosysteme des Roten Meers
„Die ständigen Angriffe auf verschiedene Tanker, Chemietanker und Frachter bringen nicht nur die Schiffsbesatzungen und die Schifffahrt im Allgemeinen in Gefahr, sondern schädigen auch die Ökosysteme des Roten Meers“, warnte Wim Zwijnenburg von der niederländischen Friedensgruppe PAX.
Im Golf von Aden und im Roten Meer rund um den Jemen ist die Lage seit Monaten angespannt. Die jemenitischen Huthi-Rebellen, die große Teile der Küste des Jemen am Roten Meer kontrollieren, greifen seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Mit den Angriffen auf Frachter, die angeblich israelische Häfen ansteuern, will die islamistische Miliz nach eigenen Angaben die mit ihr verbündete Hamas im Gazastreifen unterstützen.
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