Politik

„Kotzerbärmliche Blödheit“: Günther Beckstein fordert schnelle Entscheidung im Fall Aiwanger

Für den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein ist das antisemitische Pamphlet kein „Dummerjungenstreich“. Er fordert Konsequenzen.  

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein.
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein.Andreas Gebert/dpa

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) erwartet in den „nächsten zwei bis drei Wochen“ eine Entscheidung zu Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). „Das darf nicht ewig hingezogen werden“, warnte der CSU-Politiker im Gespräch mit Focus.

Recherchen der Süddeutschen Zeitung zufolge soll Hubert Aiwanger in der Schule an einem antisemitischen Flugblatt mitgewirkt haben. Der Wirtschaftsminister wies diese Vorwürfe als falsch zurück. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwanger als Reaktion auf die Vorwürfe einen Katalog mit 25 Fragen vorgelegt.

Antisemitisches Flugblatt ist eine „kotzerbärmliche“ Blödheit

Die Entscheidung hinge „ganz von den Antworten ab, die Herr Aiwanger gibt“, so Beckstein. „Und diese Antworten sind jetzt angesichts der neuen Vorwürfe noch dringender geworden.“ In den vergangenen Tagen hatten sich mehrere ehemalige Mitschüler Aiwangers gemeldet und unter anderem behauptet, der heutige Parteivorsitzende der Freien Wähler habe in der Schule den Hitlergruß gezeigt.

Zum Flugblatt an sich sagte Beckstein: „Das ist so unsäglich und menschenverachtend, dass einem die Luft wegbleibt.“ Das Flugblatt sei „kein Dummejungenstreich“ gewesen. „Das ist eine kotzerbärmliche Blödheit“, so Beckstein zu Focus.