Die Bilder sind echt. Das hat Portugals nationale Wetterbehörde (IPMA) inzwischen bestätigt. Seit Sonntagabend, dem 29. Juni, kursierten im Netz spektakuläre Aufnahmen einer gigantischen Wolke vor Portugals nördlicher und mittlerer Westküste. Die Wolke habe sich am Sonntag „gegen 15.30 Uhr (16.30 Uhr MESZ) über dem Meer gebildet und sich der Westküste des Kontinents zwischen Peniche und Povoa de Varzim zwischen 17.00 und 18.00 Uhr genähert“, erklärte die Wetterbehörde.
Es handelt sich um eine sogenannte Rollwolke. Der Begriff ist dem englischen Roll Cloud entlehnt. Im Deutschen spricht man auch von Böenwalze. Derartige Wolken sind relativ selten und wurden erst 2017 in den internationalen Wolkenatlas der Weltorganisation für Meteorologie aufgenommen worden. Fachwort: Volutus. So manche Strandbesucher bekamen Panik, schlugen schon Alarm, mutmaßten einen Tsunami. „Am meisten Angst hat der Wind gemacht, und dass alles dunkel wurde. Das war sehr seltsam. Wir haben begonnen, unsere Sachen zusammenzupacken und zu laufen“, sagte eine Strandbesucherin dem Onlinemedium ZAP.
This cloud rolled in like an actual tsunami over Portugal.
— Massimo (@Rainmaker1973) June 30, 2025
It's actually called a roll cloud.pic.twitter.com/0MA27DS4ia
Tatsächlich sind Rollwolken beziehungsweise Böenwalzen aber trotz ihres spektakulären Anblicks und der beunruhigend klingenden Namen überraschend harmlos. Es handelt sich um eine tiefe, horizontal ausgerichtete Wolke in Form einer rotierenden Walze, die vor allem in Verbindung mit Donnerwetter und dabei insbesondere Böenfronten auftritt, seltener allerdings auch mit Kaltfronten. Der Name bezieht sich darauf, dass es für Betrachter der Wolke so aussieht, als würden sie über den Himmel „rollen“ und sich dabei um eine horizontale Achse drehen.
