Nahost

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah kündigt neue Rede an

Es wird die zweite Rede Nasrallas seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas sein. Wird er Hinweise auf die Pläne der libanesischen Schiitengruppe geben?

Ein Fernsehbildschirm zeigt Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah während einer im Fernsehen übertragenen Rede
Ein Fernsehbildschirm zeigt Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah während einer im Fernsehen übertragenen RedeBilal Jawich/Imago

Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, wird am 3. Januar anlässlich des vierten Jahrestages der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani bei einem US-Angriff im Irak sprechen. Dies teilte der von der Hisbollah kontrollierte Fernsehsender al-Manar am Dienstag mit. „Die jüngsten Entwicklungen des israelischen Krieges gegen den Gazastreifen und die laufenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und dem zionistischen Feind werden die wichtigsten Themen der Rede sein“, berichtet al-Manar.

Soleimani war am 3. Januar 2020 bei einem vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump befohlenen Drohnenangriff nahe Bagdad getötet worden. Der General befehligte die Al-Kuds-Brigaden, die für Auslandseinsätze zuständige Abteilung der iranischen Revolutionsgarden, und galt als Held des Iran-Irak-Krieges.

Am Montag ist ein weiterer hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden nach Angaben Teherans in Syrien bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. General Rasi Mussawi sei in einem südlichen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden, meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Während Israel zunächst keine Stellungnahme abgab, kündigte der iranische Präsident Ebrahim Raisi Vergeltung an.

Erste Rede seit zwei Monaten: Neue Drohungen gegen Israel sind zu erwarten

Es wird erst das zweite Mal sein, dass Nasrallah nach dem Großangriff der Hamas auf Israel und dessen militärischer Reaktion im Gazastreifen spricht, durch die nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 20.000 Menschen ums Leben gekommen sind. In seiner Rede vom 3. November hatte Nasrallah die Aktionen der Hamas gelobt und Israel mit verstärkten Angriffen in seinem nördlichen Grenzgebiet gedroht. Darüber hinaus erklärte der Hisbollah-Chef damals, dass die Ereignisse vom 7. Oktober „eindeutig zeigen, dass der Iran keine Kontrolle über die Widerstandsgruppen ausübt und dass die wahren Entscheidungsträger die Führer des Widerstands und ihre engagierten Kämpfer sind“.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem Überfall der Hamas vermehrt zu Feuergefechten, zumeist zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf libanesischer Seite starben seit Beginn des Krieges nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 140 Menschen, die meisten von ihnen Hisbollah-Mitglieder. Auf israelischer Seite wurden offiziellen Angaben zufolge acht Soldaten und vier Zivilisten getötet.