Menschenhandel

Für Krieg in der Ukraine: Illegales russisches Netzwerk rekrutiert Kubaner

In Kuba soll ein russisches Netzwerk Menschenhandel betreiben. Russland sucht Verstärkung im Krieg gegen die Ukraine.

Ein russischer Soldat führt einen Kampfeinsatz auf der Kinburn-Halbinsel durch.
Ein russischer Soldat führt einen Kampfeinsatz auf der Kinburn-Halbinsel durch.Alexei Konovalov/TASS/imago

Ein mutmaßliches russisches Netzwerk soll Kubaner für „Militäroperationen in der Ukraine“ rekrutieren. Kuba hat nach eigenen Angaben das Netzwerk zur illegalen Rekrutierung aufgedeckt. Das Außenministerium in Havanna teilte am Dienstag mit, es arbeite an der Zerschlagung eines von Russland aus tätigen Schleusernetzwerks. Dessen Ziel sei es, dort lebende Kubaner in die Streitkräfte einzugliedern, die an den Militäraktionen in der Ukraine beteiligt seien. Sogar in Kuba lebende Menschen seien betroffen.

Kuba habe Strafverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet, teilte das Ministerium weiter mit. Havanna lehne jede Form des „Söldnertums“ ab und nehme nicht am Krieg in der Ukraine teil. „Kubas Feinde verbreiten falsche Informationen, die darauf abzielen, das Image des Landes zu schädigen und Kuba als Komplizen dieser Aktionen darzustellen, die wir kategorisch ablehnen“, heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums.

Außenminister Bruno Rodríguez erklärte im Onlinedienst X (ehemals Twitter), die Regierung gehe „mit der ganzen Kraft des Gesetzes“ gegen illegalen Menschenhandel vor. Kuba werde gegen jeden Schritte einleiten, „der in irgendeiner Form am Menschenhandel teilnimmt, mit dem Ziel, kubanische Bürger zu rekrutieren oder als Söldner zu gewinnen, um Waffen gegen ein Land einzusetzen“. Eine Reaktion aus Moskau lag zunächst nicht vor.

Moskau und Havanna hatten ihre Beziehungen zuletzt intensiviert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hatte Ende vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Juni war der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu empfangen worden.