Berlin

Hasenpest in Berlin nachgewiesen: Bereits vier bestätigte Fälle

In Berlin ist erstmals die Hasenpest beim Menschen nachgewiesen worden. Die Behörden bestätigen insgesamt vier Fälle der seltenen Infektionskrankheit.

Die Hasenpest tritt erstmalig in Berlin auf.
Die Hasenpest tritt erstmalig in Berlin auf.Thomas Warnack/dpa

Die hoch ansteckende Hasenpest ist in der Hauptstadt angekommen. Wie die B.Z. unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, wurden in diesem Jahr bereits vier Infektionen registriert. Allein in der Berichtswoche vom 21. bis 27. Juli zählte das RKI zwei neue Fälle der auch als Tularämie bekannten Krankheit. Die Betroffenen sind demnach zwischen 35 und 70 Jahre alt. Sie leben in unterschiedlichen Bezirken von Berlin und haben sich demnach unabhängig voneinander angesteckt.

In einem Fall ist die Infektion auf einen Zeckenbiss zurückzuführen, den sich die Person bei der Arbeit in der Wald- und Forstwirtschaft zuzog. Im zweiten Fall ist über die Ansteckungsquelle noch nichts bekannt. Beide erkrankten zwischen Mitte Juni und Mitte Juli 2025 an Symptomen wie Fieber, Durchfall und geschwollenen Lymphknoten. Eine der Personen wird bereits stationär im Krankenhaus behandelt. Bislang wurden in diesem Jahr Menschen aus Mitte, Neukölln, Pankow und Steglitz-Zehlendorf positiv auf Hasenpest getestet.

Hasenpest führt zu grippeartigen Symptomen

Die Hasenpest ist eine seltene Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Bakterium Francisella tularensis. Es ist hochinfektiös, widerstandsfähig und wird vor allem durch erkrankte Kleinsäuger wie Hasen, Kaninchen oder Mäuse auf den Menschen übertragen. Auch Wild- und Haustiere wie Hunde, Vögel und Amphibien können Träger sein.

Wer sich mit der Hasenpest infiziert, bemerkt dies zunächst meist an grippeähnlichen Beschwerden. Typisch sind Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens können auftreten. Gelangt der Erreger über eine Wunde in den Blutkreislauf, kann sich zudem ein schmerzhaftes Geschwür bilden.