Ernährung

Harvard-Studie: Low-Carb-Diät kann das Leben drastisch verkürzen

Die Ergebnisse einer neuen Studie sind überraschend deutlich: Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, erhöht das eigene Sterberisiko. Bestimmte Lebensmittel haben dafür wohl einen lebensverlängernden Effekt.

Wer sich Low-Carb ernährt, verzichtet etwa beim Burger auf das Brot.
Wer sich Low-Carb ernährt, verzichtet etwa beim Burger auf das Brot.Wirestock/imago

Die einen wollen abnehmen, die anderen gesünder leben oder sich fitter fühlen. Zahlreiche Menschen verschreiben sich einer bestimmten Ernährungsweise oder halten zeitweise eine Diät ein. Kohlenhydratarme Ernährung hat dabei in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren. Doch eine aktuelle Studie zeigt nun, dass eine langfristige Low-Carb-Diät jedoch offenbar deutlich das Sterberisiko erhöhen kann. 

Bei einer Low-Carb-Diät verzichtet man möglichst auf Kohlenhydrate, wie etwa Nudeln, Reis oder Kartoffeln, und nimmt dafür vornehmlich Proteine und fettreiche Nahrungsmittel zu sich. Eine Form der Low-Carb-Ernährung ist etwa die sogenannte Keto-Diät.

Low-Carb oder Low-Fat? Studie kommt zu eindeutigem Ergebnis

Eine Langzeit-Studie der Harvard-Universität mit 371.159 Teilnehmenden zeigt nun, dass die Low-Carb-Ernährung das Sterberisiko um 38 Prozent erhöhen kann. Die Untersuchung wurde kürzlich im Fachmagazin Journal of Internal Medicine veröffentlicht.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu Beginn der Studie im Jahr 1995 zwischen 50 und 71 Jahre alt. Dabei suchten die Forschenden vor allem nach Zusammenhängen zwischen Ernährung und Lebenserwartung. Die Teilnehmer wurden demnach in Gruppen eingeteilt, wobei die 20 Prozent, die die wenigsten Kohlenhydrate aßen, einer Kontrollgruppe zugeordnet und mit den 20 Prozent verglichen wurden, deren Ernährung die meisten Kohlenhydrate enthielt. Dabei wurde noch einmal in „gesunde“ und „ungesunde“ fettarme Ernährung unterteilt – je nachdem, ob die Kohlenhydrate aus Vollkorn-Quellen oder Zucker und Weißmehl stammten.

Harvard-Studie: Diese Lebensmittel können das Leben verlängern

Insgesamt registrierten die Forscher innerhalb der 23 Studienjahre 165.698 Todesfälle, heißt es in der Untersuchung. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit einer kohlenhydratarmen und fettreichen Ernährung früher starben, als diejenigen, die sich fettarm ernährten. Dabei zeigte sich jedoch auch, dass eine gesunde Low-Carb-Diät, mit vornehmlich ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichen Proteinen, die Lebenserwartung positiv beeinflussen kann. Die Wissenschaftler resümieren, dass eine fettarme Diät in jedem Fall die gesündere Option ist. „Eine gesunde Low-Fat-Diät mit wenig gesättigten Fettsäuren senkt das Risiko eines frühen Todes für Menschen ab 50 Jahren. Unsere Studie stützt diese Vermutung erneut“, schreiben die Studienautoren.

Demnach gehören für die Autoren zu einer lebensverlängernden Diät vor allem viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl. Fette und Transfette, wie etwa in rotem Fleisch, Wurst, Butter, Käse, Vollmilch sowie stark verarbeiteten und frittierten Produkten hätten indes einen lebensverkürzenden Effekt.