Geopolitik

Auf Druck von Trump: Häfen am Panama-Kanal an BlackRock verkauft

Die mächtige Investmentgesellschaft BlackRock schließt ein Abkommen, um Häfen auf beiden Seiten des Panama-Kanals unter amerikanische Kontrolle zu bringen.

Panama: Kräne laden und entladen Container von Frachtschiffen im Hafen Cristóbal, der von der Panama Ports Company betrieben wird.
Panama: Kräne laden und entladen Container von Frachtschiffen im Hafen Cristóbal, der von der Panama Ports Company betrieben wird.Matias Delacroix/AP/dpa

Der derzeitige Betreiber der Häfen an beiden Seiten des Panama-Kanals, das Hongkonger Unternehmen Hutchison, will diese an ein US-Konsortium verkaufen. 90 Prozent der Anteile an der Panama Ports Company sowie Anteile an weiteren Häfen außerhalb Chinas sollen für 19 Milliarden Dollar an die Unternehmensgruppe unter Leitung der US-amerikanischen Investmentgesellschaft BlackRock gehen, erklärte Hutchison am Dienstag. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor massiven Druck auf die Hongkonger ausgeübt.

CK Hutchison betreibt seit mehr als zwei Jahrzehnten die Häfen Balboa und Cristóbal an den Pazifik- und Atlantikeingängen des Kanals. Andere Häfen am Kanal werden von Firmen aus den USA, Taiwan und Singapur betrieben. Der Verkauf beinhaltet keine Beteiligung an Hutchison Port Holdings Trust, das auch noch Häfen in Hongkong und Shenzhen sowie in Südchina oder andere Häfen auf dem chinesischen Festland betreibt, teilte das Unternehmen mit. Das Konsortium, zu dem BlackRock Inc., Global Infrastructure Partners, Terminal Investment und CK Hutchison gehören, hat vereinbart, dass die Verhandlungen für einen Zeitraum von 145 Tagen stattfinden, hieß es weiter.

Trump kritisiert Nutzungsgebühren für den Panama-Kanal

Trump kritisiert unter anderem, dass das US-Militär Nutzungsgebühren für den Panama-Kanal zahlen muss, und prangert insgesamt einen zu großen chinesischen Einfluss auf die bedeutsame Wasserstraße an. Die Konzession von Hutchison für den Betrieb der Häfen ist ihm ein Dorn im Auge. Der US-Präsident hatte wiederholt gedroht, den Panama-Kanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen.

US-Außenminister Marco Rubio hatte Panama Anfang Februar besucht. Dabei machte er Präsident José Raúl Mulino klar, dass Panama den chinesischen Einfluss auf den Kanal verringern müsse oder mit möglichen Vergeltungsmaßnahmen der USA rechnen müsse. Mulino wies daraufhin entschieden zurück, dass China irgendeine Kontrolle über den Kanalbetrieb habe. Panama trat nach Rubios Besuch aus Chinas Belt and Road Initiative aus, die als „Neue Seidenstraße-Initiative“ bekannt ist. Peking reagierte empört über den Schritt.

Während sich viel Aufmerksamkeit auf Trumps Drohung richtete, die Kontrolle über den Kanal zurückzuerlangen, richtete seine Regierung ihr Augenmerk auf Hutchison Ports, das in Hongkong ansässige Konsortium, das die wichtigsten Häfen an beiden Enden des Kanals verwaltet. Hutchison Ports hatte vor Kurzem eine 25-jährige Vertragsverlängerung ohne Ausschreibung für den Betrieb der Häfen erhalten, während eine Prüfung dieser Verlängerung bereits im Gange war. Wirtschaftsexperten gingen davon aus, dass die Prüfung ein erster Schritt zu einer eventuellen Neuausschreibung des Vertrags sein könnte. In den vergangenen Wochen kursierten dann Gerüchte, dass eine dem Weißen Haus nahestehende US-Firma als Übernahmekandidat im Gespräch sei.

Die von den USA gebaute Wasserstraße war im Jahr 1914 eröffnet worden. 1977 unterzeichneten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und der damalige panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama, 1999 übernahm der panamaische Staat die Kontrolle.

Der Panama-Kanal hat zentrale Bedeutung für den Welthandel, da er Schiffen die langwierige Umschiffung Südamerikas erspart. Die Staaten, die den Panama-Kanal am intensivsten nutzen, sind die USA, China, Japan und Südkorea. (mit AFP)