Die Türkei will offenbar im Mittelmeer auf Expedition gehen, um Gasvorkommen zu finden. Dies meldete die Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP) am Dienstagabend auf Twitter. Die Expedition soll demnach bereits am 9. August beginnen.
Das türkische Bohrschiff „Adbulhamid Han“ werde dann vom Hafen Mersin im Süden des Landes zu einem Einsatz im Mittelmeer aufbrechen, erklärte das türkische Energieministerium am Dienstag. Der genaue Ort der Bohrungen wurde nicht genannt. Vergangene Woche hatte ein türkischer Regierungsvertreter jedoch eine baldige Wiederaufnahme von Bohrungen nahe Zypern angedeutet.
Gas-Expedition im Mittelmeer sorgte schon 2020 für Konflikt
Im Oktober und November 2020 hatte die Türkei zuletzt mit dem Bohrungsschiff „Oruc Reis“ im östlichen Mittelmeer nach Erdgas gesucht. Das Schiff war zu seismischen Messungszwecken unterwegs, und bewegte sich dafür auch südlich der griechischen Insel Rhodos. Die Expedition war von Kriegsschiffen begleitet worden.
Monatelang hatten die türkischen Expeditionen vor zwei Jahren für Konflikte zwischen Griechenland und der Türkei gesorgt - denn beide Länder beanspruchen diese Gewässer als ihre Territorien. Die Türkei betrachte die Gewässer als Teil ihres „Festlandsockels“, schreib 2020 die Nachrichtenseite euronews. Griechenland wiederum sehe das Gebiet um seine Inseln als seine „ausschließliche Wirtschaftszone“.
Als Reaktion auf die erste Entsendung der „Oruc Reis“ im August desselben Jahres hatte Athen mit EU-Partnerländern Militärübungen in der Ägäis durchgeführt. Die Türkei agiere provokant und gegen das Völkerrecht, warf das griechische Außenministerium damals der türkischen Expediton vor.


