Die Linke

„Mandatsklau“: Gysi fordert Wagenknecht auf, keine neue Partei zu gründen

Gregor Gysi hält Sahra Wagenknecht dazu an, keine Konkurrenzpartei zu gründen. Er wirft ihr vor, die Linke zu schwächen.

Gregor Gysi hat seine Parteikollegin Sahra Wagenknecht dazu aufgefordert, keine neue Partei zu gründen.
Gregor Gysi hat seine Parteikollegin Sahra Wagenknecht dazu aufgefordert, keine neue Partei zu gründen.Frederic Kern/imago

Der frühere Linken-Fraktionschef Gregor Gysi hat von seiner Parteigenossin Sahra Wagenknecht gefordert, keine neue Partei zu gründen. Sollte sie dies dennoch tun, müsse sie ihr Bundestagsmandat zurückgeben, sagte Gysi am Freitag. „Alles andere wäre dann für mich wirklich ein Mandatsklau, und zwar ein unmoralischer Mandatsklau“. 

Außerdem sagte Gysi: „1990 und in der Zeit danach hat man versucht, meine damalige Partei politisch-moralisch auszuschalten. Das ist nicht gelungen. Dann ist man einen anderen Weg gegangen und hat versucht, uns finanziell über Steuerbescheide auszuschalten. Und das ist auch nicht gelungen. Und weil es unseren Gegnern und Konkurrenten nicht gelungen ist, haben sich nun einige Linke gesagt, wir müssen das selbst machen.“ Er aber werde weiter leidenschaftlich gegen diese Versuche kämpfen – auch dagegen, „dass ehemalige Linke so einer halb-linken, halb-rechten Partei versuchen, uns auszuschalten“.

Angeblich konkrete Anwerbeversuche Wagenknechts

Wagenknecht liegt seit Monaten mit der Parteispitze um die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan über Kreuz und liebäugelt mit der Gründung einer Konkurrenzpartei. Nach Angaben aus der Linken gab es konkrete Anwerbeversuche aus Wagenknechts Umfeld für das neue Projekt. Gysi trat am Freitag gemeinsam mit Schirdewan und Wissler auf und betonte seine Loyalität zur Parteispitze.