Untersuchung

Umweltschützer warnen: Hohe Pestizidbelastung bei Erdbeeren festgestellt

Der Umweltverband BUND hat Erdbeeren getestet und eine besorgniserregende Entdeckung gemacht.

Gepflückte, reife Erdbeeren liegen auf einem Feld in einem Folientunnel in einer Kiste.
Gepflückte, reife Erdbeeren liegen auf einem Feld in einem Folientunnel in einer Kiste.Daniel Bockwoldt/dpa

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor einer hohen Belastung von Erdbeeren durch Pestizide. Bei Proben von Früchten unterschiedlicher Händler seien in 15 von 19 Fällen Rückstände von Fungiziden festgestellt worden, erklärte die Organisation am Montag. Gut die Hälfte der Proben wies demnach zwei oder mehr Wirkstoffe gegen Pilze auf.

In drei Fällen seien sogar vier unterschiedliche Fungizide festgestellt worden. Gerade diese Mehrfachbelastung sei besorgniserregend, erklärte Corinna Hölzel vom BUND. „Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt.“

Fungizide in Erdbeeren: Warnung vor Beeinflussung des Hormonhaushalts

Mittel gegen Pilzerkrankungen werden auf Erdbeerfeldern häufig schon verbeugend eingesetzt. Viele Fungizide sind jedoch nachweislich gesundheits- und umweltschädlich. Laut BUND können sie das Hormonsystem beeinflussen, die Fortpflanzung schädigen oder sind giftig für Wasserorganismen oder auch Vögel. Auch gelangen sie ins Grundwasser und müssen dann zu hohen Kosten wieder rausgefiltert werden.

Die Umweltschützer fordern strengere Regeln gegen den Pestizideinsatz und gänzliche Verbote bestimmter Stoffe. Der BUND fordert von der Bundesregierung mindestens eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Erreichen wollen sie das mit Hilfe einer Petition. Notwendig ist ein besserer Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln. Verbrauchern wird der Kauf von Bio-Erdbeeren empfohlen.