Großeinsatz

Löwin in Berlin? Weiter Zweifel an Wildschwein-Theorie, Filmemacher spricht

Im Süden von Berlin wurde tagelang nach einer vermeintlichen Löwin gesucht. Seit Freitag heißt es: Es ist doch ein Wildschwein. An dieser Theorie gibt es aber wieder Zweifel.  

Das gesichtete Tier sorgt immer noch für Diskussionen.
Das gesichtete Tier sorgt immer noch für Diskussionen.Twitter/Screenshot

Die Theorie, dass es sich bei dem gesuchten Raubtier in Kleinmachnow wirklich um ein Wildschwein handelt, wird weiterhin angezweifelt.  Der 19-jährige Mann, der das Tier gefilmt hatte, sagte dem Nachrichtenportal t-online.  „Ich kann mir das nicht vorstellen.“   

Für ihn sehe das Tier immer noch nicht aus wie ein Schwein. Was ihn zudem stutzig mache, sei, dass Polizeibeamte und mehrere Spezialisten zuvor klar von einem Raubtier gesprochen hatten. Der junge Mann hatte das Tier in der Nacht zu Donnerstag gefilmt und das Video an seine Freunde geschickt. Daraufhin verständigte ein Vater die Polizei. Was folgte, war ein spektakulärer Großeinsatz.   

Michael Stübgen: Nicht das erste gefährliche Tier in Brandenburg

Auch von weiteren Fachleuten kommen Zweifel: „Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier darin hat einen kurzen runden Kopf und runde Ohren – wie der Kopf einer Raubkatze“, sagte Tierärztin Michaela Ebeling der Märkischen Allgemeinen. „Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein.“ Nach Einschätzung von Ebeling werden erst die nächsten Tage Klarheit bringen. Ebeling war nach eigenen Angaben an der Suche nach dem möglichen Raubtier beteiligt. Am Montag soll eine Kot und Haarprobe ausgewertet sein. Danach gebe es weitere Klarheit.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat den Großeinsatz der Polizei bei der Suche nach einer mutmaßlichen Löwin in Kleinmachnow südlich von Berlin verteidigt. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität“, sagte Stübgen der Deutschen Presse-Agentur. „Nach den ersten Hinweisen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass wir es mit einem Raubtier zu tun haben - und es wäre auch nicht das erste gefährliche Tier gewesen, das in unserer Region ausgerissen ist.“ Die Maßnahmen seien daher „absolut angemessen“ gewesen.