Niedersachsen

Gerhard Schröder überrascht mit erstem öffentlichen Auftritt nach Burn-out

Gerhard Schröder ist nach langer Pause überraschend wieder öffentlich aufgetreten – entspannt und sichtbar erholt beim Landtag in Niedersachsen.

Gerhard Schröder (l), ehemaliger Bundeskanzler, und seine Frau So-yeon Schröder-Kim im Niedersächsischen Landtag.
Gerhard Schröder (l), ehemaliger Bundeskanzler, und seine Frau So-yeon Schröder-Kim im Niedersächsischen Landtag.Julian Stratenschulte/dpa

Er ist zurück: Überraschend erschien Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Wahl des neuen Ministerpräsidenten im Landtag von Niedersachsen – begleitet von seiner Ehefrau Soyeon Schröder-Kim. Er wirkte entspannt und lächelte, obwohl er in den vergangenen Monaten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Erst Anfang des Jahres hatte Schröder öffentlich gemacht, dass er an einem Burn-out gelitten habe. Sein behandelnder Arzt berichtete von einer „tiefergehenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel“. Zudem litt Schröder unter Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen. Ob diese Phase nun endgültig überwunden ist, bleibt offen – sein Erscheinungsbild im Landtag lässt jedoch darauf schließen.

Einen Tag vor einer Sitzung im Untersuchungsausschuss zur Gas-Pipeline Nord Stream 1 und 2 in Mecklenburg-Vorpommern meldete sich Schröder krank. Er sollte zu dem Bau der Pipelines aussagen, doch ein ärztliches Attest bestätigte seine Erkrankung, sodass er nicht teilnehmen konnte.

Gerhard Schröder wurde 1944 geboren und war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler Deutschlands. Während seiner Amtszeit prägte er vor allem die Agenda 2010, eine umfangreiche Reform des Arbeitsmarktes und Sozialsystems. Nach seiner politischen Karriere blieb Schröder eine umstrittene Figur, unter anderem wegen seiner engen Beziehungen zu Russland und Engagements in der Wirtschaft.