Demo

Gegen den Krieg in der Ukraine: Tausende demonstrieren in Berlin

Vom Breitscheidplatz zogen am Mittwoch rund 3500 Menschen Richtung Brandenburger Tor, um gegen den Krieg in der Ukraine zu protestieren. Es waren allerdings weniger, als erwartet.

Demonstranten beim Protestmarsch zum Unabhängigkeitstag der Ukraine und gegen den Krieg in Berlin.
Demonstranten beim Protestmarsch zum Unabhängigkeitstag der Ukraine und gegen den Krieg in Berlin.dpa/Annette Riedl

Berlin-Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine haben in Berlin laut Polizei rund 3500 Menschen gegen den Krieg protestiert. Die Demonstration sei friedlich verlaufen, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach Gebeten in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz zogen die Menschen am Mittwoch bis zum Brandenburger Tor. Etliche von ihnen schwenkten ukrainische Flaggen, trugen diese über den Schultern oder blau-gelbe Kleidungsstücke. Die Ukraine beging am Mittwoch zugleich den 31. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion.

Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte der Verein Vitsche. Dessen Vorstandsmitglied Vlada Vorobiova hatte vor dem Protest gesagt: „Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens - es ist sechs Monate her, dass Russland die gesamte Ukraine angegriffen hat - aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft.“

Demo gegen Krieg: Veranstalter hatten 10.000 Demonstranten erwartet

Die Veranstalter hatten ursprünglich mit bis zu 10.000 Demonstranten gerechnet. In den ersten Wochen nach Kriegsbeginn hatte es in Berlin mehrere große Protestmärsche gegeben.

Am 24. August 1991 hatte die damalige Sowjetrepublik Ukraine nach dem gescheiterten Putsch konservativer Kräfte gegen Generalsekretär Michail Gorbatschow ihre Unabhängigkeit erklärt. Vor einem halben Jahr befahl der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff auf das Nachbarland, um es wieder unter russische Kontrolle zu bringen. Seit dem 24. Februar sind große Teile der Ukraine verwüstet worden, russische Truppen halten etwa ein Fünftel des Landes besetzt.