Nahost

Gaza-Krieg: Trump schaltet sich ein – Berichte über Durchbruch bei Geiselabkommen

Übereinstimmenden Berichten zufolge wurden in der Nacht zum Montag wichtige Fortschritte in den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen erzielt. Auch Trump sei zugeschaltet gewesen.

Der designierte US-Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz
Der designierte US-Präsident Donald Trump bei einer PressekonferenzAP

Berichten zufolge ist bei den Gesprächen in Katar über einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen im Gazastreifen über Nacht ein bedeutender Durchbruch erzielt worden. Israelische Beamte teilten mehreren hebräischen Medien mit, eine Einigung könne kurz bevorstehen. Demnach wurde in der katarischen Hauptstadt Doha ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet.

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters am Montagmorgen sagte ein namentlich nicht genannter Beamter, der über die Verhandlungen informiert wurde, dass die Vermittler in Doha beiden Parteien einen „endgültigen“ Entwurf der Vereinbarung übergeben haben. Zuvor sei es in den frühen Morgenstunden bei Gesprächen zwischen dem israelischen Verhandlungsteam, dem Premierminister Katars und dem Nahost-Gesandten des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der sich kurz zuvor den Verhandlungen angeschlossen hatte, zu einem Durchbruch gekommen. Neben Trump hätten auch US-Präsident Joe Biden und die Chefs der israelischen Geheimdienste Mossad und Schin Bet an dem Gespräch teilgenommen.

Gideon Saar: „Israel arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen“

Der israelische Außenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert. „Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen“, sagte Saar nach Angaben seines Büros. „Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen.“

Einer der Beamten, der mit der Nachrichtenagentur sprach, habe gesagt, dass die Vermittler aus Katar erneut Druck auf die Hamas ausgeübt hätten, das Abkommen zu akzeptieren. Der Gesandte von Trump, Steve Witkoff, habe den Druck auf die Israelis erhöht. Witkoff hat sich kürzlich den Verhandlungen angeschlossen und war in den letzten Tagen in der Region.

In einem Folgebericht später am Tag teilte ein israelischer Beamter Reuters mit, Jerusalem habe noch keinen Entwurf von Katar erhalten. Israels Channel 12 berichtete jedoch am Montagnachmittag, dass der Entwurf über Nacht bei Israel eingegangen sei und für Israel weitgehend akzeptabel sei. Er sagte, der Entwurf sei von Hamas-Führern im Ausland genehmigt worden und „alles“ hänge nun von der Zustimmung der Hamas ab.

Gaza-Krieg: Waffenruhe noch vor Donald Trumps Amtsantritt?

Ein ägyptischer Beamter bestätigte der Nachrichtenagentur Associated Press, es habe über Nacht erhebliche Fortschritte gegeben, aber es würde wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern. Alle Seiten würden eine Einigung vor Trumps Amtseinführung am 20. Januar anstreben, hieß es weiter.

Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die israelischen Geiseln sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.