Ostsee

Fütterungsverbot für Möwen an der Ostsee: So hoch sind die Bußgelder

Einige Möwen an der Ostsee haben sich auf Eis und Fischbrötchen spezialisiert. Wer sie füttert, riskiert ein hohes Bußgeld. Aber was, wenn die Möwen das Essen stehlen?

Eine Möwe frisst aus der Hand eines Strandbesuchers.
Eine Möwe frisst aus der Hand eines Strandbesuchers.Stefan Sauer/dpa

Wer schon einmal an der Ostsee war, weiß, dass man Snacks und Leckereien am Strand nicht unbeaufsichtigt lassen sollte. Möwen haben sich an der Küste zu wahren Meisterdieben entwickelt. Die Rostocker Stadtverwaltung führt das Verhalten der Vögel auch auf die reichhaltigen Abfälle zurück. Dazu zählten etwa Fischereiabfälle im Hafen, Müllkippen und Kläranlagen. „Möwen sollen und dürfen nicht gefüttert werden“, schreibt die Stadtverwaltung weiter. Wer sich in dem zu Rostock gehörenden Ostseebad Warnemünde nicht daran hält, kann mit Bußgeldern bestraft werden.

Im Jahr 2023 seien durch den Allgemeinen Ordnungsdienst sechs Ordnungswidrigkeiten zum Möwenfütterungsverbot bei der Bußgeldstelle angezeigt worden. Nach Bewertung des Einzelfalls ergingen entweder Verwarnungsgelder in Höhe von 55 Euro oder Bußgelder in Höhe von 75 Euro zuzüglich Gebühren von 25 Euro und Auslagen von 3,50 Euro.

Harte Strafe fürs Möwenfüttern: Geldbuße kann bis zu 5000 Euro betragen

Auch die Hansestadt Stralsund versteht beim Möwenfüttern wenig Spaß. Seit Januar 2021 ist die „Stralsunder Möwenfütterungsverbotsverordnung“ in Kraft. Danach ist es verboten, im gesamten Altstadtgebiet inklusive Hafen und Nordmole sowie Sundpromenade und Strandbad Möwen zu füttern. „Wer es trotzdem tut, kann mit einer Geldbuße bis 5000 Euro belangt werden“, warnte ein Stadtsprecher.

Wie in Warnemünde stellen Silbermöwen auch in Stralsund den größten Teil der Möwenpopulation. Sie halten sich ganzjährig im Stadtgebiet auf und gründeten auf mehreren Flachdächern Brutkolonien. Es gebe zwar keine Statistik von Möwen-Angriffen. „Bekannt ist, dass neben Fischbrötchen auch Pommes und Eis zum Ziel der Möwen gehören“, sagte der Sprecher.

In der Hansestadt Wismar erließ die Stadtverordnung zum 1. August 2019 ein Möwenfütterungsverbot für den Bereich des Alten Hafens. Als Füttern gelte auch das Auslegen oder Anbieten von Futter- und Lebensmitteln, die erfahrungsgemäß von Möwen aufgenommen werden, heißt es in der Vorgabe.

Möwen stehlen Fischbrötchen: Das soll dagegen helfen

Von Auslegen oder Anbieten kann allerdings keine Rede sein, wenn die Möwen selbst im Flug das Fischbrötchen ergattern. In Rostock verweist man auf Verhaltenstipps für Touristen. Laut einer britischen Studie näherten sich Möwen Futter weniger schnell, wenn sie von Menschen beobachtet beziehungsweise direkt angestarrt werden. „Daher sollte man beim Essen immer seinen Blick schweifen lassen und einzelne Möwen fixieren“, lautet der Ratschlag.

Guten Morgen, Berlin Newsletter
Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.