Frankreichs Bildungsminister Gabriel Attal will das Tragen einer Abaya, eines muslimischen Überkleids, in den Schulen des Landes verbieten. Er werde den Schulleitern „klare Regeln auf nationaler Ebene“ vorgeben, bevor der Unterricht am 4. September landesweit wieder aufgenommen wird, sagte Attal am Sonntag dem Fernsehsender TF1.
„Der Laizismus bedeutet die Freiheit, sich durch die Schule zu emanzipieren“, fügte der Minister hinzu. Nach seinem Amtsantritt Ende Juli hatte er erklärt, dass der Schulbesuch in einer Abaya „eine religiöse Geste“ sei und er dagegen vorgehen werde. Am Sonntag betonte er, beim Betreten eines Klassenraums dürfe nicht zu erkennen sein, welcher Religion die Schülerinnen und Schüler angehören.
Abayas sind lange und luftige Übergewänder und gelten als traditionelles islamisches Kleidungsstück. In Frankreich war zuletzt eine Debatte darüber entfacht, ob die Gewänder eindeutig religiös sind und deshalb in der Schule verboten werden sollten.


