Politik

„Fehleinschätzung“: Forsa-Chef sieht diesen Grund für Merz' schlechte Umfragewerte

Die Beliebtheit des Bundeskanzlers ist auf einem Allzeittief. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts sieht einen klaren Grund dafür.

Die Umfragewerte von Bundeskanzler Merz sind im Keller.
Die Umfragewerte von Bundeskanzler Merz sind im Keller.Chris Emil Janßen/imago

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hat den Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) scharf kritisiert. Wie die Welt mit Bezug auf Güllners Newsletter berichtete, wirft er dem Kanzler die Vernachlässigung eines wichtigen Themas vor. 

Tatsächlich befindet sich die Beliebtheit von Merz auf einem Allzeittief. Eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für RTL/n-tv ergab Ende Oktober, dass nur noch 25 Prozent der Befragten mit der Arbeit des Regierungschefs zufrieden sind.

Viele trauen Merz und Regierung keine wirtschaftliche Kompetenz zu

Das ist der bislang niedrigste Stand seit Start der Regierung im Mai. Der Anteil der Unzufriedenen stieg im selben Zeitraum um drei Punkte auf 72 Prozent – ebenfalls ein Rekordwert seit Regierungsstart.

Güllner zufolge liegt dies daran: Die ökonomische Lage werde von immer mehr Bundesbürgern als das größte Problem in Deutschland angesehen. Doch der Kanzler und weite Teile der CDU beschäftigten sich dem Forsa-Chef zufolge „zu sehr mit dem Migrationsthema (wie die ‚Stadtbild‘-Aussage von Merz oder die aktuelle Diskussion über die Rückführung von Syrern in ihr Heimatland)“. Immer weniger Bürger trauten der Regierung so zu, die ökonomischen und auch anderen Probleme im Land zu lösen.

Laut Forsa halten 60 Prozent der Befragten die ökonomische Lage für das größte Problem. Dahinter folgen Themen wie soziale Sicherheit und der Bereich „Regierung, Politiker, Parteien“. Auf Rang vier mit 27 Prozent folgt das Thema Migration. „Die ökonomische Lage halten damit mehr als doppelt so viele Bundesbürger wie die Migration für das größte Problem“, so Güllner.

Merz halte „dennoch an Seehofers Fehleinschätzung, die ‚Migration sei die Mutter aller Probleme‘, fest und machten sie zum wichtigsten Thema ihres Wahlkampfes und ihrer bisherigen Regierungszeit“.

Ein großer Teil der Befragten (71 Prozent) hält die Rahmenbedingungen für die Unternehmen in Deutschland für den Hauptgrund für das schwache wirtschaftliche Wachstum. Dazu zählen etwa Bürokratie und Fachkräftemangel. Des Weiteren trauen viele (68 Prozent) der schwarz-roten Regierung nicht zu, den Wirtschaftsstandort in Deutschland tatsächlich zu stärken.