Ukraine-Krieg

„Nur noch fünf Panzerhaubitzen 2000 in Ukraine einsatzbereit“

15 Panzerhaubitzen 2000 haben Deutschland und die Niederlande an die Ukraine geliefert. Wegen „massiver Nutzung“ gebe es aber Ausfälle, sagt FDP-Politiker Marcus Faber.

Eine Panzerhaubitze 2000. Insgesamt 15 davon haben Deutschland und die Niederlande an die Ukraine geliefert, es sollen aber nur noch fünf einsatzbereit sein.
Eine Panzerhaubitze 2000. Insgesamt 15 davon haben Deutschland und die Niederlande an die Ukraine geliefert, es sollen aber nur noch fünf einsatzbereit sein.dpa/Philipp Schulze

Von insgesamt 15 Panzerhaubitzen 2000, die von Deutschland und den Niederlanden bislang an die Ukraine geliefert wurden, sind nach Angaben des FDP-Verteidigungspolitikers Marcus Faber die meisten derzeit nicht mehr einsatzbereit. Ursache der Ausfälle sei aber nicht russischer Beschuss, sondern dass die Geschütze von den ukrainischen Streitkräften „massiv genutzt“ würden, sagte Faber, der in den vergangenen Tagen die Ukraine besucht hatte, dem Portal ntv.de.

„Ich habe aus dem Verteidigungsministerium erfahren, dass derzeit noch fünf von fünfzehn Panzerhaubitzen einsatzbereit sind“, sagte der Bundestagsabgeordnete. In diesem Zusammenhang sei von ukrainische Seite der Wunsch nach mehr Ersatzteilen geäußert worden. Im Grundsatz sei man in Kiew dann „optimistisch, dass sie die Einsatzbereitschaft wieder nach oben bringen können“.

Kleinere Reparaturen nur für einige Panzerhaubitzen möglich

Zwar habe Deutschland einige Ersatzteile mitgeliefert, es gehe aber auch um Reparaturmöglichkeiten vor Ort, die dringend benötigt würden. Bislang gebe es diese nur für einige kleinere Reparaturen. Aus Deutschland seien nach ukrainischen Angaben bislang zehn Panzerhaubitzen 2000 geliefert worden, dazu fünf weitere aus den Niederlanden, sagte Faber. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums wollte sich zur Einsatzbereitschaft der Geschütze in Berlin nicht äußern.

Faber hatte in der Ukraine die Hauptstadt Kiew, aber auch die Städte Charkiw, Kramatorsk und Slowjansk im Osten des Landes besucht. Die Lage in Charkiw, wo nach einem Tiefpunkt bei 100.000 inzwischen wieder mehr als 300.000 Menschen lebten, nannte er „beängstigend“. Das russische Vorgehen beschrieb der FDP-Politiker als brutal: „Jeden Tag, jede Nacht werden Krankenhäuser und Wohnviertel mit Clusterbomben angegriffen.“

„Ich habe bei Slowjansk gesehen, wie Bauern zwischen den ukrainischen Stellungen noch die Ernte einfahren, während es rechts und links brennt, weil russisches Feuer die Felder in Brand gesetzt hat“, sagte Faber weiter. Trotz alledem sei der Wille zum Widerstand auf ukrainischer Seite groß. Benötigt würden aber mehr Waffen und auch mehr Munition dafür. Faber drängte hier auch auf mehr deutsche Lieferungen aus Bundeswehr-Beständen, die dann später aus Industriebestellungen wieder aufgefüllt werden könnten.