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Extreme Hitze in Berlin und Brandenburg: Waldbrandrisiko erhöht

Brandenburg hat ein sehr trockenes Frühjahr hinter sich. Hinzu kommen nun hohe Temperaturen. Experten warnen vor den Folgen – und geben Empfehlungen.

So trocken war es in Brandenburg seit vielen Jahren nicht mehr.
So trocken war es in Brandenburg seit vielen Jahren nicht mehr.Patrick Pleul/ZB/dpa

In Berlin und Brandenburg werden am kommenden Wochenende hohe Temperaturen erwartet – in der Hauptstadt soll das Thermometer am Sonntag auf bis zu 32 Grad klettern. Brandenburg muss angesichts der anhaltenden Trockenheit mit einem hohe Waldbrandrisiko rechnen. Der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel sagte der Deutschen Presse-Agentur, er gehe am Sonntag von der höchsten Gefahrenstufe 5 aus, zumindest im Süden des Bundeslandes. „Ich rechne damit, dass uns ein Wochenende bevorsteht, dass Forst und Feuerwehr fordern wird.“

Bislang hat es laut Engel in dieser Waldbrandsaison bereits 145 Waldbrände gegeben – das waren weit mehr als im vergangenen Jahr. Am vergangenen Wochenende seien zehn Waldbrände gelöscht worden. Die Waldbrandsaison dauert von März bis Ende September.

„Das A und O ist, die Brände schnell zu erkennen und die Alarmierung auszulösen, damit wir eine Chance haben, dass die Feuer klein bleiben“, sagte Engel. Zwei Waldbrandzentralen überwachen die Lage in den Wäldern. Die Hauptursache für Waldbrände sei fahrlässige Brandstiftung, so Engel.

Hitze und Trockenheit: Diese Regeln gelten

Am Donnerstag war bei Senftenberg ein Waldbrand ausgebrochen. Nach Angaben der Regionalleitstelle Lausitz waren rund 3,4 Hektar betroffen. Auch ein rund 200 Meter langer Holzpolter – also ein Sammelplatz für geschlagenes Holz – habe gebrannt. Am Freitagvormittag war die Feuerwehr noch für Kontrollarbeiten im Einsatz.

Spaziergänger im Grünen sollen besonders vorsichtig sein. Das ganze Jahr über ist es in Brandenburg verboten, im Wald und in einem Abstand von weniger als 50 Metern vom Waldrand entfernt ein Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Das ist im Landeswaldgesetz festgelegt. Auch das Grillen an Seeufern in Waldnähe ist nicht erlaubt. Autos dürfen nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen abgestellt werden.

Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt, hat es in Brandenburg seit 1931 noch nie so wenig geregnet wie in diesem Frühjahr. Im Vergleich mit dem langjährigen Mittel fiel etwa nur halb so viel Regen. Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete, rechnen Landwirte mit Ernteeinbußen. In Brandenburg an der Havel leiden demnach die rund 50.000 Stadtbäume unter der Trockenheit. Die Folge seien „massive Vitalitätsverluste“, teilte das Amt für Abfallwirtschaft, Bodenschutz und Grünflächen der MAZ mit.