Krieg

Explosion in Kaserne: Russischer Soldat tötet mit Granate mehrere Kameraden

Ein Unteroffizier soll mit einer Granate hantiert haben, um sich vor Rekruten Autorität zu verschaffen. Als diese detonierte, seien Funken ins Waffenlager geflogen. 

Das Bild zeigt russische Rekruten bei einer militärischen Ausbildung. In der Region Belgorod soll ein Unteroffizier mehrere Einberufene getötet und verletzt haben. 
Das Bild zeigt russische Rekruten bei einer militärischen Ausbildung. In der Region Belgorod soll ein Unteroffizier mehrere Einberufene getötet und verletzt haben. dpa/Alexei Alexandrov

Eine von einem Soldaten verursachte Explosion hat in einer Kaserne in der westrussischen Region Belgorod drei Kameraden getötet und 16 weitere verletzt. Acht weitere Männer werden seit dem Vorfall, der sich bereits am Samstag nahe der Grenze zur Ukraine ereignete, vermisst, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Rettungsdienste.

Den Angaben zufolge hatte ein Unteroffizier versehentlich eine Handgranate zur Detonation gebracht, woraufhin in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. Er selbst erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Das Internetportal Baza wiederum berichtete, der Mann habe in einem zum Militärquartier umfunktionierten Kulturzentrum unweit der Stadt Korotscha mit der Granate hantiert, um sich vor ihm unterstellten Militärangehörigen Autorität zu verschaffen. Bei den Getöteten und Verletzten soll es sich demnach um mobilisierte Rekruten handeln. Andere Portale schrieben darüber hinaus, das Feuer habe auch ein Waffenlager erfasst und die Munition dort zur Explosion gebracht. Die verschiedenen Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Weitere tödliche Vorfälle in russischen Kasernen

Im Oktober 2022 eröffneten zwei Soldaten - Staatsbürger aus Tadschikistan, die sich nach Angaben der russischen Behörden freiwillig zur russischen Armee gemeldet hatten - auf einem Schießplatz in der Region Belgorod das Feuer auf andere Soldaten. Nach offiziellen Angaben wurden 13 Menschen getötet, darunter die beiden Angreifer. Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorfall als „terroristischen Angriff“.

Im September hatte ein junger Soldat aus Frust vor der Mobilmachung in Russland in der sibirischen Region Irkutsk auf einen Offizier geschossen. Der Rekrutierungskommandant soll etwas plump versucht haben, den Einberufenen erklären wollen, warum sie in der Ukraine zu kämpfen haben. Daraufhin sei ein Mann aus der Reihe getreten und rief: „Niemand geht in den Krieg. Jetzt werden wir alle nach Hause gehen“, zitierte The Guardian die Nachrichtenagentur People of Baikal. Daraufhin sollen drei Schüsse gefallen sein. Den Angaben zufolge sei der mutmaßliche Schütze, ein 25-Jähriger, wütend gewesen, weil sein bester Freund einberufen wurde.