Eine von einem Soldaten verursachte Explosion hat in einer Kaserne in der westrussischen Region Belgorod drei Kameraden getötet und 16 weitere verletzt. Acht weitere Männer werden seit dem Vorfall, der sich bereits am Samstag nahe der Grenze zur Ukraine ereignete, vermisst, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Rettungsdienste.
Den Angaben zufolge hatte ein Unteroffizier versehentlich eine Handgranate zur Detonation gebracht, woraufhin in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. Er selbst erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Das Internetportal Baza wiederum berichtete, der Mann habe in einem zum Militärquartier umfunktionierten Kulturzentrum unweit der Stadt Korotscha mit der Granate hantiert, um sich vor ihm unterstellten Militärangehörigen Autorität zu verschaffen. Bei den Getöteten und Verletzten soll es sich demnach um mobilisierte Rekruten handeln. Andere Portale schrieben darüber hinaus, das Feuer habe auch ein Waffenlager erfasst und die Munition dort zur Explosion gebracht. Die verschiedenen Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Power went out in Shebekino (Belgorod region) after an explosion. pic.twitter.com/iMWrtGRKT7
— NOËL 🇪🇺 🇺🇦 (@NOELreports) January 15, 2023
Weitere tödliche Vorfälle in russischen Kasernen
Im Oktober 2022 eröffneten zwei Soldaten - Staatsbürger aus Tadschikistan, die sich nach Angaben der russischen Behörden freiwillig zur russischen Armee gemeldet hatten - auf einem Schießplatz in der Region Belgorod das Feuer auf andere Soldaten. Nach offiziellen Angaben wurden 13 Menschen getötet, darunter die beiden Angreifer. Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorfall als „terroristischen Angriff“.


