Ein Impfstoff gegen RSV, der kurz vor der Zulassung steht, könnte laut Expertinnen und Experten das Risiko von Frühgeburten erhöhen. Konkret geht es dabei um ein Vakzin des Impfstoffherstellers Pfizer mit dem Namen „RSVpreF“. Er könnte Schwangeren künftig zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche verabreicht werden, um ihre noch ungeborenen Kinder vor einer Erkrankung mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu schützen.
Ihre Bedenken an dem Pfizer-Vakzin äußerten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kürzlich im Fachjournal British Medical Journal (BMJ) angesichts ähnlicher Probleme mit einem Impfstoffkandidaten der Firma GSK. Dieser ähnele dem Wirkprinzip des bivalenten Impfstoffs von Pfizer stark und steht bereits in Verdacht, das Risiko einer Frühgeburt bei geimpften Frauen zu erhöhen. Die Phase-III-Studien zu dem GSK-Impfstoff waren daraufhin abgebrochen worden.
„Ich kann mir nicht erklären, warum der eine [Impfstoff] diese Probleme verursachen sollte und der andere nicht“, sagte Cody Meissner, Professor für Pädiatrie an der Dartmouth Geisel School of Medicine und Berater in der RSV-Arbeitsgruppe der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern nun weitere Untersuchungen.
Bei einer sogenannten maternalen Immunisierung werden schützende Antikörper über die Plazenta und später über die Muttermilch an das Baby weitergegeben.
RSV-Welle erfasste Deutschland im letzten Winter
RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen kann. Eine Infektion kann insbesondere für Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, aber auch für Neugeborene und Säuglinge gefährlich werden.



