Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat einen neuen Job: Bei der Organisation Finanzwende übernimmt der 36-Jährige die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Kühnert bringe seine politische Erfahrung und Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit mit.
Kühnert war im Oktober vergangenen Jahres überraschend als SPD-Generalsekretär zurückgetreten. Bei der Bundestagswahl im Februar kandidierte er nicht erneut. Zuvor war er seit November 2017 Vorsitzender der Jusos und von Dezember 2019 bis Dezember 2021 stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender gewesen.
Zu seiner neuen Aufgabe sagte Kühnert: „Finanzwende ist auf dem besten Weg, ein effektives Gegengewicht der Finanzlobby zu werden – und ich möchte aktiv dazu beitragen, dass dieses Mammutprojekt gelingt.“ Extreme Ungleichheit verbaue nicht nur Lebenschancen, sondern verzerr auch zunehmend Debatten in Medien und Politik, so der Ex-Politiker.
Weltweit werde Reichtum „immer offener als Machtinstrument missbraucht“, kritisierte Kühnert. Es brauche „starke überparteiliche Anstrengungen, um sich dem entgegenzustellen“. Daran wolle er ab sofort bei Finanzwende aktiv mitarbeiten. Finanzwende-Mitgründer Gerhard Schick begrüßte Kühnerts Schritt „außerordentlich“.

