Industrie

Verdopplung auf 50 Prozent: EU will „Reindustrialisierung“ mit hohen Stahlzöllen

Die EU-Kommission will die europäische Stahlindustrie stärker vor Importen insbesondere aus China schützen. Dazu hat sie mehrere Maßnahmen vorgeschlagen.

Ein Mitarbeiter geht an Drahtrollen in den Elbe-Stahlwerken Feralpi in Riesa vorbei.
Ein Mitarbeiter geht an Drahtrollen in den Elbe-Stahlwerken Feralpi in Riesa vorbei.Jan Woitas/dpa

Die EU-Kommission hat eine Ausweitung der EU-Zölle auf Stahl vorgeschlagen. „Wir halbieren unsere Quote für Stahlimporte aus dem Ausland. Wir verdoppeln die Einfuhrzölle von 25 Prozent auf 50 Prozent“, erklärte EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné am Mittwoch im Onlinedienst X. Er sprach von einer „Reindustrialisierung Europas“. Brüssel will die europäische Stahlindustrie durch die vorgeschlagenen Maßnahmen vor der billigeren Konkurrenz aus China schützen.

Stahlimporte in die EU sind bis zu einer bestimmten Menge pro Jahr zollfrei, für große Lieferanten wie die Türkei und Indien gelten spezifische Quoten. Überschreitet die Einfuhrmenge die jeweilige Obergrenze, wird bislang ein Zoll von 25 Prozent fällig, den die Kommission nun verdoppeln will. Ziel ist es, dass sich Einfuhren in die EU oberhalb der neuen, niedrigeren Obergrenze nicht mehr lohnen. Die Importe sollen also sinken, die Produktion innerhalb der EU steigen.

Berliner Zeitung

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