Eine Krankheitswelle hat Deutschland fest im Griff. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) hatten 7,9 Millionen Menschen in der vergangenen Woche eine Atemwegserkrankung – das sind 800.000 mehr Erkrankte als in der Vorwoche. Aus dem aktuellen Wochenbericht des RKI geht auch hervor, welche Erreger dabei derzeit besonders verbreitet sind.
Zwischen dem 4. und 10. Dezember zirkulierten demnach hauptsächlich SARS-CoV-2-Erreger. Fast jeder Vierte der untersuchten Infizierten hatte sich mit dem Coronavirus angesteckt. Es folgten Rhinoviren, die klassische Erkältungen auslösen. Ebenfalls viele Ansteckungen gab es mit RSV sowie Adenoviren und auch die Zahl an Influenzainfektionen (Grippe) stieg den Angaben zufolge. Weitere Viruserreger wurden nur vereinzelt nachgewiesen.
Die ARE-Aktivität ist in der 49. KW insgesamt gestiegen.
— Robert Koch-Institut (@rki_de) December 13, 2023
Die #RSV-Welle hält an.
Die #Influenza-Aktivität steigt seit der 49. KW ebenfalls an.#COVID19 bestimmt die ARE-Aktivität bei Älteren & die Krankheitslast bei schweren Verläufen.
Zum #Wochenbericht
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Covid, RSV, Grippe: Diese Altersgruppen trifft es am meisten
Während Covid-Infektionen vorwiegend bei den Erwachsenen nachgewiesen wurden, wurden RSV (steht für Respiratorische Synzytial-Viren) überwiegend in der Altersgruppe bis vier Jahre detektiert. Influenzaviren wurden primär in der Altersgruppe der Schulkinder (fünf bis 14 Jahre) detektiert. Rhinoviren kamen dem RKI zufolge in allen Altersgruppen vor.
Fachleute glauben, dass die derzeit hohen Infektionszahlen mit einem Nachholeffekt aus der Pandemie zusammenhängen. Noch immer könnten sich daher mehr Menschen mit Viren infizieren, denen sie während der Kontakteinschränkungen und anderen Corona-Maßnahmen weniger ausgesetzt waren und daher keine Antikörper bilden konnten.
Krankheitswelle erfasst auch Berliner Abgeordnetenhaus und BVG
Die aktuelle Krankheitswelle hat unter anderem auch Auswirkungen auf Politik und öffentlichen Nahverkehr in Berlin. Demnach operiert das Berliner Abgeordnetenhaus am Donnerstag wegen des hohen Krankenstands im Sondermodus. Zuerst sollen der Haushalt und alle Gesetze und Beschlüsse lediglich beraten werden. Die Abstimmungen darüber sollen dann erst ab etwa 20 Uhr am Abend stattfinden, damit sich erkrankte Abgeordnete vorher noch zu Hause ausruhen können.
Auch bei der BVG kommt es derzeit vermehrt zu Ausfällen von Bussen und Bahnen, weil viele Beschäftigte krank sind.


