Nach der Veröffentlichung seiner E-Mail-Kommunikation mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat der frühere US-Finanzminister Larry Summers seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben angekündigt. „Ich schäme mich zutiefst für mein Handeln und bin mir des Schmerzes bewusst, den ich damit verursacht habe“, erklärte Summers laut einem CNN-Bericht.
Weiter sagte er, er übernehme die volle Verantwortung für die „fehlgeleitete Entscheidung“, weiterhin mit Epstein zu kommunizieren. Er werde sich aus seinen öffentlichen Verpflichungen zurückziehen als Teil seiner Bemühungen, „Vertrauen wiederherzustellen und die Beziehungen zu den mir am nächsten stehenden Menschen zu reparieren“. Seinen Lehrtätigkeiten wolle der Harvard-Professor jedoch weiter nachkommen.
USA: Abstimmung über Freigabe von Epstein-Akten
Ermittlern zufolge hatte Epstein über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt. Zuletzt hatte der US-Kongress E-Mails veröffentlicht, die eine enge Kommunikation zwischen Summers und Epstein zeigten.
Die E-Mails legten außerdem engere Beziehungen zwischen Epstein und US-Präsident Donald Trump nahe – Trump bestreitet dies. In einer abrupten Kehrtwende sprach sich Trump am Sonntag für die Freigabe der Ermittlungsakten zu Epstein aus. „Die Republikaner im Repräsentantenhaus sollten für die Freigabe der Epstein-Akten stimmen, denn wir haben nichts zu verbergen“, schrieb der republikanische Präsident am späten Sonntag in seinem Netzwerk Truth Social.
Zuletzt hatte er in der Epstein-Affäre Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten Bill Clinton veranlasst und versucht, die Aufmerksamkeit neben Clinton unter anderem auf Summers zu lenken, der unter Clinton Finanzminister war.
Das von den Republikanern kontrollierte US-Repräsentantenhaus wird höchstwahrscheinlich noch am Dienstag über die Freigabe der Ermittlungsakten zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein abstimmen. Die Annahme des Gesetzes gilt der Nachrichtenagentur Reuters zufolge als so gut wie sicher, nachdem Trump seinen Widerstand aufgegeben hat.
Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden, während er auf einen weiteren Prozess wartete. Laut Behörden beging er Suizid. Viele US-Bürger und rechtsgerichtete Influencer mutmaßen, der frühere Finanzinvestor sei ermordet worden, um ihn daran zu hindern, über prominente Mittäter auszusagen.

