Bericht

Enttarnter russischer Spion beim BND: Partnerland gab Hinweis

Ein BND-Mitarbeiter aus Berlin arbeitete für Russland, gab Dokumente weiter und wurde überführt. Den Hinweis auf den Maulwurf gab der Geheimdienst eines Partnerlandes.

Das BND-Hauptgebäude in Berlin-Mitte
Das BND-Hauptgebäude in Berlin-MitteImago/Stefan Zeitz

Der mutmaßliche Doppelagent beim Bundesnachrichtendienst (BND) ist einem Bericht zufolge durch Hinweise eines Nachrichtendienstes aus dem westlichen Ausland aufgeflogen. Dieser Nachrichtendienst habe vor mehreren Wochen „im russischen Apparat“ Daten entdeckt, die eindeutig dem BND zuzuordnen gewesen seien, berichtete der Spiegel am Mittwoch unter Berufung auf eigene Informationen. Es solle sich dabei um eines oder mehrere Dokumente gehandelt haben, in denen es um Erkenntnisse zu Russland ging.

Durch die Warnung des ausländischen Partnerdienstes sei es Sicherheitsexperten des BND dann gelungen, die undichte Stelle in den eigenen Reihen zu identifizieren, berichtete der Spiegel weiter. Der verdächtige Carsten L. war am 22. Dezember festgenommen worden. Er soll nach Angaben der Bundesanwaltschaft „Informationen, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, an einen russischen Nachrichtendienst“ übermittelt haben.

Der Spiegel berichtete weiter, dass im Zuge der Ermittlungen ein weiterer Mensch, der beim BND arbeite, ins Visier der Fahnder geraten sei. Inzwischen gelte es aber als unwahrscheinlich, dass diese Person ebenfalls einem russischen Geheimdienst zugearbeitet habe. Wahrscheinlich sei eher, dass der mutmaßliche Doppelagent L. versucht habe, über sie den Verdacht von sich selbst abzulenken.