Politik

Nach Enthüllung von „Clownswelt“ bei Böhmermann: Auch Berliner Grünen-Politiker betroffen

Der ZDF-Satiriker enthüllt einen rechten YouTuber – und erhält dafür auch Lob. Nun veröffentlichten Fans Daten des Politikers Daniel Eliasson im Netz.

Jan Böhmermann enthüllte in seiner Sendung den rechten YouTuber „Clownswelt“.
Jan Böhmermann enthüllte in seiner Sendung den rechten YouTuber „Clownswelt“.Future Image/imago

Unbekannte haben Daten des Berliner Grünen-Politikers Daniel Eliasson ins Netz gestellt. Wie T-Online berichtete, veröffentlichten Nutzer der Plattform X und des Messengerdienstes Telegram unter anderem die Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse des Bezirksverordneten aus Steglitz-Zehlendorf

Auf der Plattform X schrieb Eliasson selbst dazu: „Ich wurde von Rechtsextremen ‚gedoxxt‘. Heißt: private Daten inkl. Handynummer wurden veröffentlicht“. Das Ziel der Unbekannten sei Einschüchterung. „Der Staatsschutz ermittelt“, so Eliasson weiter.

Ins Visier der Nutzer geriet Eliasson offenbar durch die Recherche des „ZDF Magazin Royale“ von Satiriker Jan Böhmermann und der Zeit. Die beiden Redaktionen enttarnten den bis zuletzt anonymen YouTuber „Clownswelt“, der auf der Plattform gegen Politiker und Journalisten Stimmung macht. Eliasson lobte die Recherche, kurz darauf standen seine Daten im Netz.

Doch Eliasson will sich eigenen Angaben nach nicht davon einschüchtern lassen. „Als jüdischer Politiker in Deutschland geht es dabei nicht um mich. Ich tue das im Gedenken an Millionen, die von den Nazis ermordet wurden“.

Sendung hat Folgen für Böhmermann: Auch er wird gedoxxt

Eliasson stellte klar: „Es gibt einen Unterschied zwischen dem Doxxing sensibelster Daten – mit Lebensgefahr als Folge – und der Enttarnung rechter Hetzer, die ihre feigen Tiraden anonym verbreiten“. Der Verfassungsschutz registriere genau, „wie AfD-Funktionäre in diese Hetz- und Einschüchterungskampagnen verstrickt sind“.

Der Kanal „Clownswelt“, veröffentlichte anonym Videos. Bis Böhmermann am Freitag seine Identität lüftete. Der Wohnort wurde angedeutet. Den Angaben der Sendung zufolge handelt es sich dabei um einen 29-jährigen Metal-Gitarristen aus Ostwestfalen, der bereits vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Böhmermann nennt dabei sowohl den Vornamen des Mannes als auch seinen beruflichen Werdegang sowie weitere identifizierende Merkmale. Die Sendung hat auch für Böhmermann persönliche Folgen. Nutzer teilten im Netz Adressen, die sie Jan Böhmermann zuordnen.