Kinderbetreuung

Unbefristeter Kita-Streik? Elterninitiative ruft heute zur Demonstration auf

Wegen des andauernden Kita-Streiks hat eine Elterninitiative zu einer Demonstration aufgerufen. Sie fordern Verhandlungen zwischen dem Senat und den Kita-Eigenbetrieben.

Nachdem die Beschäftigten in den Kitas immer wieder gestreikt haben, ruft nun eine Elterninitiative zur Demonstration auf.
Nachdem die Beschäftigten in den Kitas immer wieder gestreikt haben, ruft nun eine Elterninitiative zur Demonstration auf.Fabian Sommer/dpa

Die Elterninitiative „Einhorn sucht Bildung“ hat die Berliner zu einer Demonstration aufgerufen. Am Freitag um 16.30 Uhr wollen sie unter dem Motto „Eltern werden für ihre Kinder laut, weil sich der Senat nicht traut“ vor dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte für eine bessere Kinderbetreuung in den Kita-Eigenbetrieben protestieren. „Wir fordern den Berliner Senat auf, endlich in Verhandlungen mit Verdi zu treten, um die Kitakrise zu lösen und den drohenden unbefristeten Streik abzuwenden“, teilte die Initiative auf Instagram mit.

Auf Nachfrage der Berliner Zeitung teilte die Sprecherin mit, dass sie mit ca. 300 Demonstranten rechnen. Die Beteiligung der Eltern habe allerdings in den vergangenen Jahren nachgelassen. Ein Grund seien die ungünstigen Protestzeiten der Pädagogen, die meistens während Arbeitszeit stattfinden. Die Eltern müssten in dieser Zeit ihre Kinder betreuen und arbeiten. Zum anderen werde der Streit auf dem Rücken der Eltern ausgetragen – sie seien es, die in erster Linie darunter litten. Die Akzeptanz für den Kita-Streik habe deshalb bei den Eltern abgenommen.

Die Demonstration der ehrenamtlichen Initiative wird laut der Sprecherin organisatorisch durch die Gewerkschaft Verdi unterstützt.

Das sind die Forderungen der Initiative:
  • Verbesserung des Personalschlüssels in den Kitas auf 1:3 in Krippengruppen und 1:7,5 in Kindergartengruppen.
  • Fördermittel und Personal für Kinder mit Behinderungen.
  • Berücksichtigung von Fortbildung, Teamsitzungen und Krankentagen in den Personalschlüssel.
  • Übernahme der Kosten für Sprachmittler, etwa zur Übersetzung von Elternbriefen und an Elternabenden.
  • Übernahme der Kosten für eine gesunde Verpflegung durch das Land Berlin.
  • Entlastung der Pädagogen durch Einstellung von Verwaltungskräften.

Vergangene Woche stimmten Erzieher der städtischen Einrichtungen in Berlin für einen unbefristeten Streik. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, sprachen sich bei einer Urabstimmung 91,7 Prozent der Verdi-Mitglieder für einen Ausstand aus. Beginnen soll der Streik dann am Montag, dem 30. September.