US-Wahlkampf

Gelöschter X-Beitrag: Secret Service ermittelt gegen Elon Musk

Elon Musk scherzte, dass niemand versucht, Demokraten zu ermorden. Dann löschte er seinen Beitrag. Der Secret Service nimmt dies jedoch ernst.

ARCHIV - 30.05.2020: Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk (l.) mit Donald Trump.
ARCHIV - 30.05.2020: Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk (l.) mit Donald Trump.Alex Brandon/AP

Der Secret Service hat bestätigt, dass er prüft, ob ein inzwischen gelöschter Beitrag von Elon Musk auf X eine Bedrohung für den US-Präsidenten oder seine Vizepräsidentin darstellt. Nach dem zweiten Attentatsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hatte der US-Milliardär ein Posting in seinem Onlinedienst gelöscht, das für Aufregung gesorgt hatte. Auf einen Beitrag, in dem jemand fragte: „Warum will man Donald Trump töten?“, antwortete Elon Musk: „Und niemand versucht auch nur, Biden/Kamala zu ermorden.“

Musks Beitrag löste bei seinen Followern heftige Reaktionen aus. Später schrieb er, er habe seine Lektion gelernt und klärte auf, dass es als Scherz gemeint gewesen sei.

Jetzt berichtet Bloomberg, dass der Secret Service eine Akte über Musks Beitrag „zu Strafverfolgungszwecken“ angelegt hat, ohne jedoch deren Inhalt offenzulegen, da dies „Strafverfolgungsverfahren beeinträchtigen“ könnte. Der Secret Service ermittelt, wenn er versucht, festzustellen, ob eine Person eine unmittelbare Bedrohung für eine der Schutzpersonen darstellt, in diesem Fall für Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.

Der Sprecher des Secret Service, Nate Herring, sagte gegenüber Bloomberg, dass die Behörde „den Social-Media-Post von Elon Musk kennt“ und „alle Bedrohungen im Zusammenhang mit unseren Schutzbefohlenen untersucht“. Wie die US-Nachrichtenagentur jedoch betont, „ist das Schlimmste, was passieren könnte, wenn der Secret Service Musk einen Besuch abstattet, dass er belästigt wird und beweisen muss, dass er keine unmittelbare Bedrohung für Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Harris darstellt“.

Tech-Milliardär Musk unterstützt den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vor der Wahl im November. Zuletzt hatte er spöttisch auf ein Posting von US-Superstar Taylor Swift reagiert, in der sie ihre Entscheidung mitteilte, Harris zu unterstützen.

Nach versuchten Mordanschlägen auf Trump: Secret Service unter Druck

Der Secret Service, der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständig ist, war schon nach dem ersten Versuch eines Mordanschlags auf Trump am 13. Juli im Bundesstaat Pennsylvania massiv in die Kritik geraten. Damals hatte bei einer Wahlkundgebung in der Kleinstadt Butler ein Mann mehrere Schüsse auf Trump abgegeben, was der 78-Jährige nur um Haaresbreite überlebte. Die damalige Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle trat daraufhin zurück, mindestens fünf Beamte wurden beurlaubt.

Präsident Biden sagte am Montag, dass der Secret Service gestärkt werden müsse, und bezog sich dabei auf den zweiten Mordversuch an Donald Trump. „Eines möchte ich klarstellen: Der (Secret) Service braucht mehr Hilfe, und ich denke, der Kongress sollte auf seine Bedürfnisse reagieren“, sagte Biden in Washington. „Ich denke, wir brauchen mehr Personal.“ US-Justizminister Merrick Garland erklärte am selben Tag, seine Behörde würde „alle verfügbaren Mittel“ für die Ermittlungen zu dem Anschlagsversuch einsetzen. (mit AFP)