Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, warnt wegen des harten Vorgehens der US-Regierung gegen den Drogenhandel vor einer Verlagerung nach Deutschland, wie auch rnd berichtet. „Ein verschärftes Vorgehen der US-Regierung gegen Drogenkartelle in Kolumbien und Venezuela wird die Lage in Europa und auch in Deutschland wohl nicht automatisch entspannen – im Gegenteil“, sagte Streek. Erfahrungsgemäß reagierten kriminelle Netzwerke mit „Ausweichrouten, neuen Transitländern und auch neuen, meist noch potenteren Ersatzstoffen“, so der CDU-Politiker. „Es kann zu Verlagerungen kommen beim See- und Landweg ebenso wie im digitalen Vertrieb. Bereits jetzt haben wir hochdynamische Strukturen der organisierten Kriminalität – insbesondere im Internet.“
Konsumenten werden immer jünger
Ohnehin sei die Lage auf dem Drogenmarkt angespannt, warnte der Drogenbeauftragte der Bundesregierung. „Wir stehen bereits vor einer drohenden Drogenkrise.“ Kokain, Crack und synthetische Drogen seien gefühlt allzeit verfügbar, die Preise für Kokain tendierten nach unten. Das erhöhe Reichweite und Risiko. „Gleichzeitig werden Konsumenten jünger; der Anstieg der Drogentoten unter 30 Jahren um 14 Prozent ist ein deutliches Warnsignal.“
Die USA gehen hart gegen den Drogenhandel vor. Seit Wochen greifen sie immer wieder Boote mutmaßlicher Drogenhändler an. In der Karibik sollen so schon Dutzende Menschen getötet worden sein.


