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Ex-Berater Bolton: USA werden die Nato verlassen, wenn Trump 2024 gewinnt

Trumps früherer nationaler Sicherheitsberater John Bolton warnt, dass eine zweite Amtszeit die Beziehungen der USA zur Nato gefährden würde.

Der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Sicherheitsberater John Bolton während des Nato-Gipfels 2018 in Brüssel
Der damalige US-Präsident Donald Trump und sein Sicherheitsberater John Bolton während des Nato-Gipfels 2018 in BrüsselPond5 Images/Imago

In einer zweiten Amtszeit von Donald Trump würden die USA „mit ziemlicher Sicherheit“ aus der Nato austreten, warnt sein früherer nationaler Sicherheitsberater John Bolton. Bolton diente zwischen 2018 und 2019 für einige Monate in der Trump-Administration. Seitdem gilt er als scharfer Kritiker des ehemaligen Präsidenten. 

„Donald Trump hat nicht wirklich eine Philosophie, wie wir sie in politischer Hinsicht verstehen“, sagte Bolton am Donnerstag in einem Interview auf NewsNation. „Er denkt nicht in politischen Richtungen, wenn er Entscheidungen trifft, insbesondere im Bereich der nationalen Sicherheit. Alles hängt damit zusammen, wie die Dinge Donald Trump nützen“.

Der Interviewer erinnerte Bolton daran, dass sein ehemaliger Chef keine neuen Kriege begonnen, Abkommen im Nahen Osten vermittelt und das Atomabkommen mit dem Iran verlassen hat. „Nun, lassen Sie uns über ‚keine neuen Kriege‘ sprechen – er hat einen Deal mit den Taliban ausgehandelt, den Biden später umgesetzt hat. Das war ein katastrophaler Fehler für Amerika und für die nationale Sicherheit in der Welt“, sagte Bolton. „Er hat keine wirklich wirksamen Anstrengungen unternommen, um die Iraner unter Druck zu setzen, nachdem er aus dem Atomabkommen ausgestiegen war“, fügte er hinzu. „Er ist der terroristischen Bedrohung durch den Iran nicht wirksam begegnet. Er hat die Existenz der Nato bedroht – und ich denke, in einer zweiten Amtszeit von Trump würde er sich fast sicher aus der Nato zurückziehen.“

Hat Trump im Jahr 2024 eine Chance?

Trotz all der Vorwürfe gilt Trump derzeit als der aussichtsreichste Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2024. Die übrigen Präsidentschaftsbewerber seiner Partei liegen Umfragen zufolge weit hinter ihm. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage für die New York Times lag Trumps Vorsprung vor seinem aussichtsreichsten parteiinternen Konkurrenten, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, bei 37 Prozentpunkten.

Am Donnerstag hatte der frühere US-Präsident bei seiner Anhörung im Prozess wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol erwartungsgemäß auf nicht schuldig plädiert. Der 77-jährige Republikaner sagte vor Richterin Moxila Upadhyaya in der Hauptstadt Washington, er bekenne sich in allen vier gegen ihn erhobenen Anklagepunkten als nicht schuldig. Nach der Anhörung wiederholte Trump seine Vorwürfe, er werde aus politischen Gründen „verfolgt“.