Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in den USA, Donald Trump, hat bei einer Veranstaltung vor konservativen Christen in Florida gesprochen. Am Freitagabend (Ortszeit) rief der 78-Jährige zur Wahl am 5. November auf und sagte bei dem Event, das von der Turning Point Action Group organisiert wurde, dass dies nur noch ein einziges Mal nötig sei.
„Christen, geht raus und wählt! Nur dieses Mal. Ihr werdet es nicht mehr tun müssen.“ In vier Jahren werde alles in Ordnung gebracht sein, alles werde gut sein. „Ihr werdet nicht mehr wählen müssen, meine wunderbaren Christen.“
Donald Trump told Christians that if they vote for him for president this November, 'in four years, you don't have to vote again. We'll have it fixed so good, you're not gonna have to vote' https://t.co/AxVvyAhqtK pic.twitter.com/QURdZDsi9U
— Reuters (@Reuters) July 28, 2024
Was Trump genau meinte, blieb unklar. Sein Wahlkampfsprecher Steven Cheung äußerte sich auf Anfragen amerikanischer Medien zur Bedeutung von Trumps Aussagen vage. Er sagte: „Präsident Trump sprach davon, dieses Land zu einen und jedem Amerikaner Wohlstand zu bringen, im Gegensatz zu der aktuellen politischen Strömung, die so viel Spaltung gesät und sogar zu einem Attentatsversuch geführt hat.“
Trump provoziert im Wahlkampf immer wieder und lässt bewusst Spielraum für Interpretationen seiner Aussagen. Die Direktorin des amerikanischen Ablegers des Thinktanks Chatham House, Leslie Vinjamuri, sagte bei CNN, man könne nicht genau sagen, was Trump bei dem Auftritt gemeint habe. Bei Twitter wurde das Video von vielen Demokraten als Beweis dafür angeführt, dass Trump die Demokratie abschaffen wolle. Leslie Vinjamuri sagte, dass Trump ein Meister darin sei, mit dem Publikum zu spielen. Die Rede habe so geklungen, als würde der Ex-Präsident die Demokratie abschaffen wollen. Sie fügte jedoch hinzu: „Trump spricht in Codes. Es könnte auch heißen, dass er alle Probleme der Christen lösen und damit Debatten über die Dinge beenden werde, die den Christen wichtig sind. Der Gang zur nächsten, übernächsten Wahl wäre damit weniger wichtig.“ Zuvor hatte sich Trump noch beschwert, dass Christen statistisch gesehen seltener zur Wahl gehen als andere Gruppen.
Im Dezember sagte Trump gegenüber dem Sender Fox News, dass er ein „Diktator“ sein werde, falls er die Wahl gewinne. Allerdings nur am ersten Tag seiner Präsidentschaft, da er dann die Grenze zu Mexiko schließen würde.
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Das Wahlkampfteam seiner politischen Rivalin, der Demokratin Kamala Harris, deutete Trumps Äußerung als einen Hinweis darauf, dass der 78-Jährige im Falle eines Wiedereinzugs ins Weiße Haus „die Demokratie abschaffen“ wolle. Die Aussage passe zu anderen Äußerungen Trumps, etwa der, „Diktator nur an Tag eins“ zu sein.
Harris und Trump sollen in einem TV-Duell am 10. September aufeinandertreffen. Trump denkt laut Harris jedoch darüber nach, einen Rückzieher zu machen.
