Der russische Außenminister hat sich am Montag erstmals zum Militäraufstand des Chefs der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, geäußert. Demnach habe der amerikanische Geheimdienst gehofft, dass Moskau falle, sagte Sergej Lawrow in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehsender RT.
„Ich habe erfahren, wie über die Ereignisse in Russland [im Westen] berichtet wird. Insbesondere auf CNN wurde, wenn ich mich recht erinnere, mitgeteilt, dass der amerikanische Geheimdienst mehrere Tage lang von der bevorstehenden Rebellion wusste, sich aber entschied, niemandem davon zu erzählen, offenbar in der Hoffnung, dass die Rebellion erfolgreich sein wird“, sagte Lawrow.
Am Freitagabend war der seit langem schwelende Machtkampf zwischen Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer der Söldnertruppe marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein, um angeblich die Militärführung in Moskau zu stürzen. Nach rund 24 Stunden Aufstand vollzog Prigoschin am Samstagabend überraschend eine Kehrtwende und beorderte seine Söldner zurück in ihre Lager.
USA wussten von dem geplanten Wagner-Einmarsch
US-Geheimdienste hatten US-Medienberichten zufolge bereits im Vorfeld Hinweise auf Pläne des russischen Söldnerführers, einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau anzuzetteln. Geheimdienstvertreter hätten bereits einen Tag vor Beginn des Aufstands Vertreter des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Kongresses über die Möglichkeit von Unruhen in Russland informiert, berichteten die Washington Post und die New York Times am Samstagabend.


