Die Deutsche Bahn (DB) sorgt mal wieder für Schlagzeilen, zumindest in den Sozialen Medien. Diesmal geht es allerdings nicht um erneute GDL-Streiks und Zugausfälle. Der Staatskonzern fordert seine Fahrgäste dazu auf, für die Demokratie aufzustehen.
Auf Instagram schreibt die Deutsche Bahn: „Wir wollen Hass keinen Platz in unserer Demokratie anbieten und für eine weltoffene Gesellschaft eintreten. Deshalb stehen wir auf, deshalb werden wir heute laut, damit wir nie wieder da halten, wo wir nie wieder hinwollen. #NieWiederIstJetzt #DeutscheBahn“
Eine Nutzerin schreibt: „Können AfD Wähler einfach DB-Verbot bekommen“
Nach 23 Stunden hat der Beitrag knapp 20.000 Likes und mehr als 1.200 Kommentare. Ein Nutzer versucht ein wenig Humor in die hitzige Diskussion zu bringen, die in der Kommentarspalte ausgebrochen ist: „Eure Züge stehen ja auch überwiegend.“ Andere Nutzer der Plattform bringen ihren Unmut über die politische Positionierung der DB zum Ausdruck. Ein User schreibt: „Und seit wann genau ist Politik Aufgabe der Bahn?“
Ein anderer verweist auf die freie Meinungsäußerung: „Jeder sollte wählen können was er möchte das sind die Eigenschaften einer Demokratie aber naja.“ Und eine Nutzerin zieht Parallelen zur DDR: „Alter, das ist ja wie in der DDR. Schlimm. Demoaufruf eines Staatskonzerns.“
Zuspruch erhält die Deutsche Bahn aber auch: „Deutsche Bahn ich mag euch langsam wieder, 2024 biggest Plotttwist.“ Eine Nutzerin würde am liebsten noch einen Schritt weitergehen. Sie schreibt: „Können AfD Wähler vielleicht einfach DB-Verbot bekommen?“
Die BVG zieht nach - trotz Berliner Neutralitätsgesetz
Nicht nur die Deutsche Bahn positioniert sich politisch, auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sprechen sich auf X, vormals Twitter, geschlossen „gegen Hass und Hetze aus.“ Dem Unternehmen ist bewusst, dass es aufgrund des Berliner Neutralitätsgesetzes zur Neutralität verpflichtet ist: „Als Landesunternehmen sind wir zur politischen Neutralität verpflichtet. Neutral heißt aber nicht gleichgültig. Deshalb beziehen wir klar Stellung.“
Als Landesunternehmen sind wir zur politischen Neutralität verpflichtet. Neutral heißt aber nicht gleichgültig. Deshalb beziehen wir klar Stellung: pic.twitter.com/B0OLXjh8XO
— Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) (@BVG_Unternehmen) January 18, 2024
Weiter heißt es: „Wir stehen für Respekt und Miteinander. Wir stehen ein für Grundrechte und Menschenrechte. Wir stehen auf für unsere Demokratie. Wir stehen geschlossen gegen Hass und Hetze. Deshalb engagieren wir uns für eine pluralistische Gesellschaft – im Unternehmen und darüber hinaus!“
Seit 2005 verbietet das Berliner Neutralitätsgesetz religiöse, weltanschauliche oder politische Symbole, Kleidungsstücke und Aussagen im öffentlichen Dienst. Das Gesetz soll die staatliche Neutralität garantieren und den Frieden sichern. Es betrifft vor allem Lehrkräfte, Polizisten sowie Justizbedienstete.
Deutsche Bahn: „Wir danken euch für das viele positive Feedback dazu.“
Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Instagram-Beitrags der Deutschen Bahn meldet sich das Unternehmen erneut zu Wort und schreibt: „Hey an jene, die schreiben, wir sollten uns um unsere eigenen, internen Probleme kümmern: Zum Glück kann man sich gleichzeitig mit mehreren Dingen beschäftigen. Wir arbeiten gerade stark an uns, bauen, sanieren etc.“
„Aber auch die Gesellschaft und wir als Teil davon müssen daran arbeiten, dass Hass keinen Platz findet. Und dazu wollen wir aktiv beitragen. Wir hoffen, dass uns das zumindest zu einem kleinen Teil gelungen ist und stehen hinter diesem Post. Wir danken euch für das viele positive Feedback dazu.“
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