Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit einer Reihe von Ankündigungen und Aussagen bei einer Rede in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona am Sonntag für Aufsehen gesorgt. Unter anderem versprach Trump noch am Tag seiner Amtsübernahme den „Transgender-Irrsinn“ zu beenden. Auch wolle er dem höchsten Berg Nordamerikas, den Denali in Alaska, seinen früheren Namen zurückgeben.
Denali ist der Name der Ureinwohner Alaskas für den dort liegenden 6100 Meter hohen Berg. Seit 1917 hatte der Gipfel jedoch offiziell Mount McKinley geheißen, nach William McKinley, dem 1901 ermordeten 25. Präsidenten der USA. Präsident Barack Obama benannte den Berg schließlich im Jahr 2015 offiziell in Denali um. Damit stellte er sich auf die Seite des Bundesstaates Alaska und beendete einen jahrzehntelangen Namensstreit.
In seiner Rede beim „AmericaFest“ in Phoenix sagte Trump über Präsident McKinley: „Sie haben seinen Namen vom Mount McKinley genommen“. Er sei ein großartiger Präsident gewesen. Trumps Regierung werde „den Namen des Mount McKinley zurückbringen, weil ich denke, dass er ihn verdient.“
Die republikanische Senatorin Lisa Murkowski aus Alaska reagierte prompt auf Trumps Ankündigung, den Berg umzubenennen. „Es gibt nur einen Namen, der dem höchsten Berg Nordamerikas gerecht wird: Denali – The Great One“, schrieb Murkowski in einem Beitrag auf X.

Künftige US-Politik laut Trump: „Es gibt nur zwei Geschlechter“
Eine weitere Ankündigung betraf den künftigen Umgang mit Transpersonen. Die offizielle Politik der US-Regierung werde sein, „dass es nur zwei Geschlechter gibt, männlich und weiblich“, erklärte Trump am Sonntag bei der Veranstaltung in Phoenix. „Ich werde Durchführungsverordnungen unterzeichnen, um die sexuelle Verstümmelung von Kindern zu beenden und Transgender aus der Armee und aus unseren (...) Schulen zu verbannen“, sagte Trump. Er wolle „Männer aus dem Frauensport heraushalten“, betonte der Republikaner weiter in seiner Rede bei der Konferenz, die sich an junge Konservative richtet.
Transgender-Fragen haben die USA in den vergangenen Jahren stark gespalten. Demokratisch und republikanisch kontrollierte Bundesstaaten driften etwa bei ihrer Haltung gegenüber Geschlechtsumwandlungen oder der Frage, welche Bücher zum Thema in Bibliotheken zugelassen werden, zunehmend auseinander. Mehrere republikanisch regierte US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze erlassen, welche die medizinische Behandlung von Transgender-Jugendlichen einschränken.
Trump: Elon Musk wird nicht Präsident
Trump äußerte sich in Phoenix auch zur Rolle Elon Musks, die zuletzt bei den Haushaltsverhandlungen im Kongress für Kritik gesorgt hatte. Dem laut Forbes-Magazin reichsten Mann der Welt wird vorgeworfen, sich ohne politisches Mandat in die Regierungsarbeit einzumischen, um eigene wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Einige Demokraten spotteten, Musk sei der wahre Anführer der Republikaner und nannten ihn ironisch „Präsident Musk“. Trump trat dieser Bezeichnung nun entgegen und sagte: „Nein, er übernimmt nicht die Präsidentschaft. (...) Aber Elon hat einen tollen Job gemacht. Ist es nicht schön, kluge Leute zu haben, auf die wir uns verlassen können?“
Auf der rund einen Monat vor seinem Amtsantritt gehaltenen Rede kündigte Trump zudem umgehende Maßnahmen gegen „Migrantenkriminalität“ an und versprach, Drogenkartelle als „Terrororganisationen“ einstufen zu lassen.
Die Rede in Phoenix war Trumps erste Ansprache dieser Art seit seinem Wahlsieg Anfang November und erinnerte im Stil an seine Kundgebungen der Monate davor – war aber optisch noch etwas spektakulärer: untermalt von Pyrotechnik und einer großen, leuchtenden „47“. Der 47. Präsident der Vereinigten Staaten wird am 20. Januar in Washington vereidigt. (mit dpa)


