Kriminalität

Männer „jagen“ Berliner Schülergruppe durch Cuxhaven, 16-Jähriger blutig geschlagen

Einer der Männer soll dem Schüler aus Berlin so heftig ins Gesicht geschlagen haben, dass dieser einen doppelten Kieferbruch erlitt. Die Polizei ermittelt.

Die Polizei hat wegen Körperverletzungen Ermittlungen eingeleitet. In Cuxhaven ist ein Schüler aus Berlin angegriffen worden.
Die Polizei hat wegen Körperverletzungen Ermittlungen eingeleitet. In Cuxhaven ist ein Schüler aus Berlin angegriffen worden.Philipp von Ditfurth/dpa

Ein Berliner Schüler ist vergangene Woche während einer Klassenfahrt in Cuxhaven schwer verletzt worden. Wie die Polizei der Stadt mitteilte, wurde er von zwei erwachsenen Männern angegriffen. Laut der Ferdinand-Freiligrath-Schule in Kreuzberg erlitt der 16-Jährige einen doppelten Kieferbruch.

Was war geschehen? Am Montag, 12. Juni 2023, wurde die Cuxhavener Polizei zu einem 62-Jährigen und seinem Sohn gerufen. Die beiden gaben an, dass eine Jugendgruppe versucht habe, einen E-Roller zu stehlen. Die Polizisten nahmen den Sachverhalt auf und entfernten sich dann wieder vom Einsatzort. 

Kurze Zeit später meldete sich in Cuxhaven ein Jugendlicher bei der Polizei, um eine Körperverletzung anzuzeigen. Er sagte, ein Freund und Mitschüler von ihm sei von einem Mann mit einem Motorradhelm ins Gesicht geschlagen worden. Bei dem Täter soll es sich demnach um den 62-Jährigen handeln. Auch dessen Sohn soll beteiligt gewesen sein.

Jugendlicher aus Berlin angegriffen: Schule kritisiert Ermittlungen

Als die Beamten den 16-jährigen Schüler fanden, habe er stark aus dem Mund geblutet. Zudem waren zwei Lehrer und zahlreiche Schüler vor Ort. Für die Polizei ergab sich ein unmittelbarer Zusammenhang der beiden angezeigten Vorfälle – dem versuchten Diebstahl und der Körperverletzung. Wie die Kreuzberger Schule mitteilte, hätte es auf die Berliner Schülergruppe eine „Jagd durch das Cuxhavener Hafenviertel“ gegeben. Rettungskräfte brachten den Jungen in ein Krankenhaus. Die weiteren Abläufe und Hintergründe werden nun ermittelt, wie es hieß.

Am Tag darauf beschwerte sich laut Polizei eine Lehrerin der Klasse in der Dienststelle über das Vorgehen der eingesetzten Beamten. Dazu wurde ein Dienstaufsichtsbeschwerdeverfahren eingeleitet, auch zu angeblichen Äußerungen der Beamten. Laut der Schule sind die „Daten des jüngeren Täters“ – also des Sohnes – seitens der Polizei nicht aufgenommen worden. (mit dpa)