Krieg in der Karibik?

China verurteilt US-Einmischung in Venezuela, Peking vereigert Maduro aber Militärhilfe

China baut seine Unterstützung für Venezuela aus, während der Konflikt mit den USA eskaliert. Doch trotz klarer Solidarität vermeidet Peking jede militärische Konfrontation.

Lenkwaffenzerstörer USS Winston S. Churchill(links) vor Venezuela, rechts ein Patrouillenboot
Lenkwaffenzerstörer USS Winston S. Churchill(links) vor Venezuela, rechts ein PatrouillenbootIMAGO/Mc2 Rylin Paul/U.S. Navy

Inmitten der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela hat China seine Position deutlich gemacht: Es lehnt jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas entschieden ab.

Chinas Außenamtssprecherin Mao Ning betonte am 19. November 2025, dass China „jegliche Einmischung in Venezuelas innere Angelegenheiten unter jedem Vorwand“ ablehnt und die USA auffordert, „einen Kurs zu wählen, der Frieden und Stabilität fördert“, wie internationale Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichtet.

Xi sichert Maduro Unterstützung zu – aber nicht zu viel

Präsident Xi Jinping bekräftigte diese Haltung am 25. November in einer Botschaft an den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. China unterstütze Venezuela bei der Wahrung seiner Souveränität, nationalen Sicherheit und Stabilität, so Xi.

Gleichzeitig baut China seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Venezuela weiter aus. Laut AP News hat China die bilaterale Partnerschaft in den Status einer „All Weather Partnerschaft“ erhoben - ein Ausdruck besonderer strategischer Bindung. Auf der Shanghai Expo 2025 kündigten beide Länder zudem ein „Null-Zoll-Handelsabkommen“ für rund 400 Produktkategorien an, wie Yahoo berichtet.

Venezuela mobilisiert Milizen als Reaktion auf US-Militärpräsenz

Die USA haben laut Wikipedia etwa elf Kriegsschiffe und 15.000 Soldaten in die Karibik entsandt, den venezolanischen Luftraum für gesperrt erklärt und mögliche Bodenoperationen angedeutet. Venezuela reagierte darauf mit der Mobilisierung von Millionen Milizionären und großangelegten Militärübungen, wie Time, AP und die Washington Post berichten.

China kritisiert den US-Militäreinsatz vor der venezolanischen Küste als Einmischung, wie die South China Morning Post schreibt. Trotz der engen politischen und wirtschaftlichen Bindung zu Venezuela ist China jedoch zurückhaltend bei militärischer Unterstützung. Analysten betonen, dass Peking direkte militärische Konfrontationen mit den USA vermeidet.

China stärkt also seine diplomatische und wirtschaftliche Partnerschaft mit Venezuela deutlich - durch strategische Allianzen, Handelsabkommen und öffentliche Solidarität gegen die US-Sanktionen und den Militäreinsatz. Gleichzeitig wahrt China militärische Zurückhaltung, um eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Es positioniert sich als politischer Verbündeter Venezuelas, ohne selbst Waffen zu liefern.

Es gibt derzeit keine belastbaren Hinweise auf eine chinesische Militärpräsenz in Venezuela. Zukünftige Entwicklungen im Rahmen der bilateralen Abkommen bleiben abzuwarten. Klar ist: China sieht Venezuela als wichtigen Partner, den es mit Wirtschafts- und Handelsmacht unterstützt - aber nicht um den Preis eines militärischen Konflikts mit den USA.