Ostasien

Taiwan ruft Frankreich zur Fortsetzung seiner Unterstützung auf

Die Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur China-Politik sorgte für verschiedene Reaktionen. Nun meldet sich Taiwan zu Wort. 

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird international für seine Aussage im Zusammenhang mit dem Taiwan-Konflikt kritisiert.
Der französische Präsident Emmanuel Macron wird international für seine Aussage im Zusammenhang mit dem Taiwan-Konflikt kritisiert.Thibault Camus/AP

Nach den umstrittenen Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur China-Politik hat Taiwan an Frankreich appelliert, nicht von seiner Unterstützung für Taipeh abzurücken. Der offizielle taiwanische Vertreter in Paris, Chihchung Wu, sagte am Mittwoch im Sender Radio Classique: „Taiwan braucht Frankreich.“ Jedes Land habe eine Rolle zu spielen, um einen Krieg mit China zu verhindern. Frankreich sei eine wichtige Stimme „für die Stabilität und den Frieden in der Region“.

Nach einem Besuch in China hatte Macron am Wochenende in einem Interview gesagt, dass sich Europa im Falle eines Konflikts um Taiwan nicht automatisch an den USA oder China orientieren solle. Diese Kommentare lösten scharfe Kritik in westlichen Staaten aus, chinesische Staatsmedien lobten dagegen den französischen Präsidenten.

Taiwan umzingelt: China vollzieht Großmanöver mit Armee

Der taiwanische Vertreter Chihchung Wu betonte nun, Taiwan sehe sich einer „Achse“ autoritärer Länder gegenüber. China wolle in Taiwan die „Freiheit und Demokratie zerstören“.

Seit der politischen Spaltung zwischen Festlandchina und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt. Von vergangenem Samstag bis Montag hatte die chinesische Armee in einem Großmanöver die Umzingelung der Insel und Angriffe auf dortige Ziele geübt.