Künstliche Intelligenz

ChatGPT: Verlässt OpenAI bald die Europäische Union?

In der EU wird ein neues Gesetz zum Umgang mit KI erarbeitet. OpenAI reagierte auf erste Entwürfe und kündigte einen Rückzug aus Europa an, sollte das Gesetz nicht entschärft werden.

Der ChatGPT-Anbieter zieht angesichts der bevorstehenden Vorschriften der EU für künstliche Intelligenz einen Rückzug aus Europa in Erwägung.
Der ChatGPT-Anbieter zieht angesichts der bevorstehenden Vorschriften der EU für künstliche Intelligenz einen Rückzug aus Europa in Erwägung.Richard Drew/AP

Der ChatGPT-Anbieter OpenAI zieht angesichts der beabsichtigten Einschränkungen der Europäischen Union (EU) für künstliche Intelligenz (KI) einen Rückzug aus Europa in Betracht. Das geht aus einem Bericht des Handelsblattes hervor. „Der derzeitige Entwurf des EU-KI-Gesetzes wäre eine Überregulierung“, sagt Sam Altman, Mitgründer und Chef der Microsoft-Beteiligung OpenAI. Zwar wolle sich der Konzern bemühen, neue gesetzliche Regulierungen einzuhalten, doch im Zweifelsfall wäre das Unternehmen bereit, dem europäischen Markt den Rücken zu kehren, so Altman.

Die EU plant angesichts diverser KI-Gefahren einen sogenannten „Artificial Intelligence Act“. Die Bereitstellung und Verwendung von KI durch private und öffentliche Akteure soll durch das geplante Gesetz weitreichend eingeschränkt werden. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass Unternehmen, die sogenannte Generative KI wie ChatGPT entwickeln, verwendetes urheberrechtlich geschütztes Material offenlegen müssen.

OpenAI: Einzelheiten zum neuen Gesetz werden derzeit verhandelt

Derzeit arbeiten Vertreter des Parlaments, des EU-Rates und der Kommission die endgültigen Einzelheiten aus. Neben den Beratungen über die Regulierung will die EU Firmen zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung bewegen. Um diesen Schritt durchsetzen zu können, plant die Kommission mit dem Internetkonzern Google und weiteren Unternehmen einen Rahmenvertrag. Der Vorschlag sei aber noch Gegenstand laufender Diskussionen.