Politik

Nach Medienberichten: Amthors Büroleiter tritt aus rechter Burschenschaft aus

Die taz enthüllt die Mitgliedschaft eines Mitarbeiters des CDU-Politikers in einer Burschenschaft. Die Verbindung hat Beziehungen zur AfD und lud Martin Sellner ein.

Der Büroleiter von Philipp Amthor war bis vor kurzem Mitglied in einer rechten Burschenschaft.
Der Büroleiter von Philipp Amthor war bis vor kurzem Mitglied in einer rechten Burschenschaft.Bernd Elmenthaler/imago

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor steht derzeit in der Kritik. Hintergrund ist ein Bericht der taz, dass sein Büroleiter der Burschenschaft Markomannia Aachen in Greifswald angehört. Informationen des Spiegel zufolge hat der Büroleiter die Mitgliedschaft mittlerweile beendet.

Dem Spiegel zufolge hat die Studentenverbindung enge Beziehungen zur AfD und lud offenbar auch den österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner zu einem Vortrag ein. Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Kramer, ist laut Landespolitikern Mitglied der Burschenschaft.

Amthor verteidigt Büroleiter

Der CDU-Abgeordnete Amthor, der auch im Bundesdigitalministerium als Staatssekretär tätig ist, verteidigte zwar das Recht seiner Mitarbeiter auf private Lebensführung. Allerdings sei es völlig inakzeptabel, wenn Gruppierungen offenkundige Rechtsextremisten wie Martin Sellner salonfähig machten. Die Austrittserklärung seines Mitarbeiters sei daher notwendig und „Konsequenz einer längerfristigen Entwicklung dieser Vereinigung“, schrieb Amthor dem Spiegel. Die Austrittserklärung seines Mitarbeiters halte er „für eine erneute Bestätigung seines Eintretens für unsere wehrhafte Demokratie und für die notwendige Abgrenzung zur AfD“, so Amthor.

Der Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Hennis Herbst, kritisiert: „Wer Mitglieder rechter Netzwerke auf zentrale Positionen holt, verschafft ihnen nicht nur Einfluss auf den politischen Betrieb, sondern möglicherweise auch Zugang zu sensiblen Informationen“, schreibt er in einer Mitteilung.

„Die Burschenschaft Markomannia ist überparteilich und richtet sich nach den burschenschaftlichen Prinzipien Ehre-Freiheit-Vaterland“, heißt es auf der Website. Sie sei im April 1953 gegründet worden.